EU-Verlauf: Kursgewinne – Feste Finanztitel ziehen Markt weiter nach oben

Insgesamt sei die Nachrichtenlage relativ dünn und das Geschäft bleibe ruhig, sagten Händler. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 legte am Mittag 0,68 Prozent auf 3.306,45 Zähler zu. Der STOXX 50, der auch nicht in Euro notierte Standardwerte aus Europa enthält, zog um 1,12 Prozent auf 2.878,26 Zähler an. Der französische CAC-40-Index kletterte um 0,67 Prozent auf 4.369,09 Punkte nach oben. Der Londoner Leitindex FTSE 100 gewann 1,09 Prozent auf 5.505,60 Punkte.


Europaweit konnten Finanztitel an ihre Gewinne vom Vortag anknüpfen und dies ziehe des ganzen Markt nach oben, betonten Börsianer. Unter anderem gewannen Intesa SanPaolo 5,95 Prozent auf 3,955 Euro und lagen damit an der Spitze des EuroSTOXX 50. Dexia Banque legten in Paris 4,36 Prozent auf 11,45 Euro zu. Royal Bank of Scotland (RBS) rückten in London 4,70 Prozent auf 256,00 Pence vor.


Die britische BG Group hat unterdessen das Scheitern ihrer Übernahmeofferte für die australische Origin Energy eingestanden. BG Group werde das Gebot nicht weiter verlängern oder erhöhen. Die Aktien verteuerten sich um 0,55 Prozent auf 1.099 Pence, konnten aber ihre festere Tendenz vom Morgen nicht halten. Rio Tinto verloren an der Börse in der englischen Hauptstadt 2,21 Prozent auf 4.395 Pence. Laut Infprmationen aus Kreisen gibt es Interessenten für das fünf Milliarden US-Dollar schwere Verpackungsgeschäft des Minenkonzerns.


In Frankreich gewannen Air France-KLM nach dem Bekanntwerden von Plänen, zusammen mit Veolia , in das Passagiergeschäft mit Hochgeschwindigkeitszügen einzusteigen, 4,96 Prozent auf 17,89 Euro und legten damit bis zum Mittag noch deutlicher zu. Veolia verloren 0,71 Prozent auf 33,335 Euro. Unterdessen haben die EU-Wettbewerbshüter erhebliche Zweifel an der geplanten vollständigen Übernahme der niederländischen Martinair durch den grossen einheimischen Konkurrenten KLM.


Ebenfalls in Paris gewannen Thales-Aktien 1,58 Prozent auf 39,21 Euro. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, wonach der US-Suchmaschinenbetreiber Google in einem Konsortium zur Vermarktung von niedrigpreisigen, drahtlosen Webzugängen in Schwellenländern 16 Satelliten des französischen Luft- und Raumfahrtkonzerns erwerben will. Im Rahmen eines 750 Millionen US-Dollar teuren Projekts sollen dann in Ländern in Äquatornähe Mobilfunkmasten per Satellitenverbindung an Breitbandnetze angeschlossen werden, berichtet die «Financial Times». 


Novartis zeigten sich nach der Nachricht über eine womöglich schnellere Zulassung des Medikaments RAD001 zwar mit Gewinnen, waren aber mit plus 0,93 Prozent auf 59,75 Schweizer Franken schlechter als der Swiss-Market-Index (SMI) . Die US-Gesundheitsbehörde FDA behandelt den Zulassungsantrag für das Medikament des Schweizer Pharmakonzerns mit Vorrang. Die «priority review» des voraussichtlich unter dem Namen «Afinitor» zu vermarktenden Präparats ist Novartis zufolge aufgrund des Therapie-Potenzials erfolgt. So könne das Medikament die erste Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs werden, die auf die Standardbehandlung nicht ansprächen. Durch die Vorzugsbehandlung soll sich die Zeit bis zu einem Zulassungsentscheid von zehn auf sechs Monate verkürzen. Novartis hat auch in Europa Zulassungsanträge für RAD001 eingereicht.


Eine Reihe von Titeln wurde von Analystenkommentaren bewegt. Morgan Stanley hat das Kursziel für Aktien des britischen Telekomkonzerns Cable & Wireless von 190 auf 205 britische Pence angehoben und das Votum auf «Equalweight» belassen. Die Aktien gewannen 1,87 Prozent auf 174,20 Pence. Lehman hob das Kursziel für Aktien des Schweizer Medizintechnik-Herstellers Synthes von 158 auf 160 Schweizer Franken und liess das Votum bei «Overweight». Die Titel konnten ihre Gewinne bis zum Mittag ausdehnen und legten 1,32 Prozent auf 157,15 Schweizer Franken zu. (awp/mc/ps/18)

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