EU-Verlauf: Schwach – Rohstoffwerte belasten

Der Pariser CAC-40-Index sank um 2,04 Prozent auf 3.258,41 Zähler. Der Londoner FTSE 100 büsste 1,69 Prozent ein auf 4.366,90 Punkte.


Rohstoffwerte zählten zu den schwächsten Werten. Händler verwiesen auf fallende Rohstoffpreise als Belastung. Stahlwerte wie ArcelorMittal gaben 3,54 Prozent auf 24,22 Euro nach. In London zogen die schwer gewichteten Minenwerte den «Footsie» nach unten. Lonmin waren mit einem Minus von 7,98 Prozent auf 1.326,00 Pence der schwächste Wert. Dem Unternehmen zufolge muss der Platinproduzent seinen wichtigsten Hochofen nach einem Produktionsunfall schliessen. Auch andere Minentitel wie die von Rio Tinto, Kazakhmys und Antofagasta gaben kräftig nach.


Öltitel verzeichneten nach dem jüngsten Rückgang des Ölpreises ebenfalls Verluste. TOTAL, Repsol-YPF gaben im EuroSTOXX 50 nach, Royal Dutch Shell und BP verloren in London. In der Vorwoche war der US-Ölpreis erstmals in diesem Jahr über die Marke von 72 US-Dollar gestiegen.


In Paris büssten EADS 2,24 Prozent auf 11,12 Euro ein. Angesichts der globalen Luftfahrtkrise senkt Airbus die Produktion. In diesem Jahr kommt der europäische Flugzeugbauer wegen seines grossen Auftragspolsters aber noch relativ ungeschoren davon. «Wir werden etwa genauso viele Flugzeuge abliefern wie 2008», sagte EADS-Chef Louis Gallois zur traditionsreichen Luftfahrtmesse Le Bourget in Paris. Schwierig wird es für Airbus in den kommenden Jahren. «2010 und 2011 werden kritischer», betonte Gallois. Für 2010 sei die Produktion von Mittelstreckenflugzeugen der A320-Klasse aber sogar noch überbucht.


Negative Analystenkommentare belasteten die Papiere der Fluglinie Air France-KLM. Sie sackten im CAC-40-Index um 4,17 Prozent auf 9,564 Euro ab. Citigroup hatte die Titel von «Buy» auf «Hold» abgestuft. Die Analysten der Bank gehen nun von einem operativen Verlust im ersten Quartal von 89 Millionen Euro aus. Zuvor lag ihre Prognose bei lediglich einer Million Euro.


Aktien von STMicroelectronics gerieten in Paris unter Druck und verloren 3,80 Prozent auf 5,618 Euro. Händler verwiesen darauf, dass der italienische Rüstungskonzern Finmeccanica seinen noch verbleibenden Anteil an dem französischen Chiphersteller verkaufen will. Dies bestätigte Finmeccanica-Chef Pier Francesco Guarguaglini in einem Interview mit der Tageszeitung «Il Sole 24 Ore». Finmeccanica-Titel verbilligten sich in Mailand um 1,86 Prozent auf 9,25 Euro. Ein anderer Händler verwies auf enttäuschende Unternehmensprognosen des Chipherstellers National Semiconductor , die weltweit die Aktien der Halbleiterbranche belasteten.


In Zürich verloren Anteilsscheine von Holcim 1,13 Prozent auf 61,30 Franken. Der Baustoffkonzern übernimmt das Australien-Geschäft des mexikanischen Zementherstellers Cemex und plant zur Finanzierung des Geschäfts eine Kapitalerhöhung. Aktien von Novartis notierten dagegen mit einem Plus von 0,53 Prozent auf 45,24 Franken. Der Pharmakonzern lehnt kostenlose Grippeimpfstoffe für arme Länder ab.


Die als defensiv geltenden Telekomwerte zählten hingegen zu den Aktien mit den geringsten Verlusten. France Telecom, und auch die Papiere der spanischen Telefonica zählten zu den besten Werten in Europas Leitindex. (awp/mc/ps/18)

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