EU-Verlauf: Uneinheitlich – Banken mit hohen BNP-Verlusten im Fokus

Der Effekt der überraschend deutlichen Leitzinssenkung der amerikanischen Notenbank Fed auf bis zu 0,0 Prozent verpuffte damit schnell. Konnten die grössten Börsen Europas zu Beginn des Handelstages noch Gewinne verbuchen, drehten sie danach rasch ins Minus. «Ein Kursfeuerwerk an Europas Börsen nach einer US-Leitzinssenkung gegen Null sieht wirklich anders aus», kommentierte ein Händler.


Aktien vor allem französischer Banken standen im EuroSTOXX 50 besonders unter Druck. Papiere der BNP Paribas ragten dabei mit einem Minus von 16,44 Prozent bei 34,50 Euro heraus. Damit waren sie Schlusslicht im Leitindex der Eurozone. Die Grossbank schreibt im Investmentbanking ungeahnt hohe Verluste und bereitet einen Stellenabbau vor. Zahlreiche Analysten reagierten entsprechend negativ, Cheuvreux strich die BNP-Papiere von ihrer «Selected List». Auch die Titel der Credit Agricole und der Societe Generale verloren teils deutlich.


Zu den Verlierern zählten auch Autowerte. Renault und Peugeot verloren im CAC-40-Index kräftig. Peugeot gaben 5,44 Prozent auf 12,08 Euro ab, Renault 3,00 Prozent auf 17,31 Euro. Vorausgegangen waren negative Nachrichten vom japanischen Autobauer Honda , der wegen der weltweiten Absatzkrise bereits zum dritten Mal seine Ertragsprognose zusammenstreichen musste. Auch Konkurrent und Renault-Partner Nissan muss wegen der Flaute die Produktion um weitere 78.000 Autos drosseln.


Aktien von Minenkonzernen rückten im Londoner «Footsie» in den Mittelpunkt. Titel von Lonmin, Eurasian Natural, Xstrata, Kazakhmys und Vedanta konnten allesamt zulegen, obwohl Anglo American Produktionskürzungen für 2009 angekündigt hatte. Die anhaltende Stabilisierung der Metallpreise stützt laut Händlern den Sektor. Positiv dürften sich auch die starken chinesischen Kupfer-Importe im November ausgewirkt haben. Lonmin gewannen trotz Kurszielsenkung durch Exane BNP in einer Branchenstudie 4,91 Prozent auf 716 Pence. (awp/mc/ps/19)

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