Euro bleibt auch nach enttäuschenden US-Konjunkturdaten unter Druck

«Schwache US-Daten verfangen am Markt nicht mehr», sagte Devisenexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Die US-Einzelhandelsumsätze sind im Mai stärker als von Volkswirten erwartet gesunken. Nach Angaben des Handelsministeriums gingen die Umsätze saisonbereinigt um 0,5 Prozent zum Vormonat zurück. Im Vormonat waren die Umsätze noch um 1,5 Prozent geklettert. Der Euro konnte von den enttäuschenden Daten aber nur kurzzeitig profitieren.


Ins Leere gelaufen
«Der Ausbruchversuch des Euro ist ins Leere gelaufen», sagte Fritsch. Am Markt werde jede leichte Erholung des Euro als Dollar-Kaufgelegenheit genutzt. «Dadurch entsteht permanent neuer Abgabedruck», sagte Fritsch. Vor diesem Hintergrund dürfte der Euro wohl schon in den nächsten Tagen unter die Marke von 1,20 Dollar sinken. Ein Auslöser könnte ein optimistischer Konjunkturbericht der US-Notenbank am Mittwochabend sein.


Belastungsfaktor EU-Gipfel
Auch ein mögliches Scheitern des bevorstehenden EU-Gipfels sei ein Belastungsfaktor für den Euro, sagte Fritsch. Im Streit um den Haushalt der Europäischen Union (EU) zeichnet sich unmittelbar vor Beginn des Gipfels noch keine Einigung ab. Damit droht der EU nach der Ablehnung der Verfassung in den Niederlanden und Frankreich ein neuerlicher Belastungstest.


Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6695 (0,6683) britische Pfund , 132,33 (131,74) japanische Yen und 1,5397 (1,5379) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 426,85 (429,10) Dollar gefixt. (awp/mc/gh)

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