Am späten Nachmittag kostete der Euro 1,5943 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,5928 (Dienstag: 1,5828) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6278 (0,6318) Euro.
Inflationsrate in der Eurozone auf Höchststand seit Euro-Einführung
«Ausgelöst wurde der Anstieg durch die nach oben revidierten Inflationszahlen aus der Eurozone», sagte Folker Hellmeyer, Chefanalyst bei der Bremer Landesbank. In der Eurozone war die Jahresinflationsrate im März von 3,3 Prozent im Vormonat auf 3,6 Prozent gestiegen. Dies ist der höchste Stand seit der Einführung des Euro. In ihrer Erstschätzung hatte die Statistikbehörde Eurostat noch eine Rate von 3,5 Prozent ermittelt. Die Daten hätten die Zinssenkungserwartungen in der Eurozone weiter gedämpft, sagte Hellmeyer. In den USA hingegen werden weitere Leitzinssenkungen erwartet. In der Eurozone liegt der Leitzins derzeit bei 4,0 Prozent und in den USA bei 2,25 Prozent.
Neue Dynamik baut sich auf
«Zudem zeigt sich immer mehr, dass die Finanzmarktturbulenzen weiterhin vor allem die US-Wirtschaft belasten», sagte Hellmeyer. «Nach dem Überschreiten des alten Rekordstandes von 1,5912 Dollar baut sich beim Euro eine neue Dynamik auf.» Die Verbalinterventionen der G7-Staaten vom Wochenende haben sich laut Hellmeyer am Devisenmarkt nur kurzzeitig bemerkbar gemacht. Solange keine Taten folgen, würden die Worte am Devisenmarkt verpuffen. Sobald der Euro in den vergangenen Tagen etwas zurückfallen sei, sei sofort Kaufinteresse aufgekommen. Daher gebe es am Markt keine Phantasie für eine Erholung des Dollar. Die am Nachmittag veröffentlichten und widersprüchlich ausgefallenen US-Konjunkturdaten bewegten den Euro jedoch kaum noch.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80610 (0,80490) britische Pfund, 161,41 (159,87) japanische Yen und auf 1,5896 (1,5817) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 945,00 (929,75) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)
