Euro etwas erholt von kräftigen Kursverluste


Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4066 (Donnerstag: 1,3934) Dollar fest gesetzt. Der Dollar kostete 0,7109 (0,7177) Euro.


Langsam reif für eine Gegenbewegung
«Nach den deutlichen Kursverlusten in den vergangenen Wochen ist der Euro langsam reif für eine Gegenbewegung», sagte Devisenexperte Giovanni Totaro von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). In diesem Sinn seien auch die jüngsten Kursgewinne zu interpretieren. «Konjunkturdaten wie die schlecht ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze werden vom Markt derzeit kaum beachtet.» Im Blickpunkt stehe vielmehr die nach wie vor kritische Situation im amerikanischen Bankensektor, die mit den jüngsten Problemen der Investmentbank Lehman Brothers einen weiteren Höhepunkt erreicht habe.

Lehman kurz vor dem Verkauf
Laut Presseberichten droht der viertgrössten US-Investmentbank ein ähnliches Schicksal wie der ehemaligen Nummer fünf im Investmentsektor, Bear Stearns, die im März dieses Jahres nur knapp an einer Pleite vorbeischrammte. Medienberichten zufolge steht Lehman kurz vor dem Verkauf an eine Grossbank. Zudem soll sich wie im Fall Bear Stearns die US-Regierung und die amerikanische Notenbank in die Käufersuche eingeschaltet haben. Angesichts eines Rekordverlusts im dritten Quartal und des drastischen Kursverfalls von Lehman Brothers soll demnach eine Übernahme noch am Wochenende beschlossen werden.

Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79620 (0,79410) britische Pfund, 150,91 (148,69) japanische Yen und auf 1,5998 (1,5857) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 750,25 (740,75) Dollar gefixt. (awp/mc/gh/32)

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