Am Donnerstag war der Euro mit 1,5912 Dollar zwischenzeitlich auf einen neuen Rekordstand geklettert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Freitagmittag auf 1,5833 (Donnerstag: 1,5875) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6316 (0,6299) Euro.
Enttäuschende US-Konjunkturdaten am Nachmittag
«Viele Marktteilnehmer halten sich vor dem Treffen der sieben führenden Industrienationen (G7) zurück», sagte Devisenexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Grundsätzlich werde am Markt zwar nicht mit gravierenden Änderungen der Aussagen zu den Wechselkursen gerechnet, gleichwohl wolle niemand im Handel von unerwarteten Äusserungen überrascht werden. Entsprechend gering war auch die Reaktion am Devisenmarkt auf enttäuschende US-Konjunkturdaten am Nachmittag. In den USA trübte sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im April überraschend deutlich von 69,5 auf 63,2 Punkte ein, während Ökonomen nur einen leichten Rückgang erwartet hatten.
Zur Tagesordnung übergehen
Nach dem G7-Treffen sowie der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds IWF am Wochenende in Washington dürfte der Devisenmarkt laut Fritsch erneut zur Tagesordnung übergehen. «Dann sollte der Euro einen neuen Anlauf auf ein frisches Rekordhoch sowie die 1,60-Dollar-Marke nehmen», erwartet er. Auslöser könnten bereits am Montag enttäuschende US-Einzelhandelsdaten sein. Inzwischen herrsche zunehmend Gewissheit, dass sich die USA in einer Rezession befindet. Entscheidend bleibe die Frage, wie tief und lang die wirtschaftliche Schwächephase sei. Je stärker der Abschwung, desto kräftiger seien die zu erwartenden Zinssenkungen der US-Notenbank, betonte Fritsch. Dies laste weiter auf dem Dollar.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80170 (0,80110) britische Pfund, 159,83 (159,18) japanische Yen und auf 1,5808 (1,5735) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 925,05 (928,00) Dollar gefixt. (awp/mc/gh)
