Eurozone: Wirtschaftentwicklung 2009 weniger stark rückläufig

Für 2009 rechnet das Institut nun mit einem Rückgang des weltweiten BIP um 1,2 Prozent, nach bislang minus 1,5 Prozent. 2010 sehen die Forscher ein Wachstum von 2,8 Prozent, nachdem bisher eine Rate von 2,3 Prozent genannt wurde. Auch für den Euroraum erhöhte das IfW seine Prognosen. Im Jahr 2009 dürfte der Euroraum demnach um 3,7 Prozent (bislang 4,3 Prozent) schrumpfen und im kommenden Jahr um 0,8 (0,4) Prozent wachsen. Am günstigsten stellt sich das Bild im Euroraum in Griechenland, Zypern und Malta dar, während Irland wegen seines stark getroffenen Bankensektors nach wie vor am schlechtesten dasteht.


Deutschland: IfW erhöht BIP-Prognosen für 2009 und 2010
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland in diesem und im nächsten Jahr erhöht. Für 2009 rechnet das IFW nun mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,9 Prozent, teilte das Institut am Mittwoch in Kiel mit. Bislang hatten die Forscher mit einem Wachstumseinbruch um 6,0 Prozent gerechnet. Für das nächste Jahr geht das IfW von einem Wachstum um 1,0 Prozent aus, nachdem bislang 0,4 Prozent veranschlagt wurden.


Schwäche im deutschen Aussenhandel überwunden?
Ausschlaggebend für den etwas freundlicheren Ausblick sind Impulse aus dem In- und Ausland. So deute die jüngste Aufwärtstendenz bei den Auftragseingängen und den Exporterwartungen darauf hin, dass die Schwäche im Aussenhandel überwunden sei, schreiben die Forscher. Daneben dürfte die Inlandsnachfrage zügig expandieren, nicht zuletzt aufgrund des bislang moderaten Stellenabbaus auf dem Arbeitsmarkt. Stützend wirkten zudem die gestiegenen Realeinkommen. Mittelfristig rechnet das IfW jedoch mit einer nur moderaten Erholung der deutschen Wirtschaft von der schwersten Rezession der Nachkriegszeit.


Kreditklemme in Deutschland nicht auszuschliessen
Eine allgemeine Kreditklemme in Deutschland ist nach Einschätzung des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) nicht ganz auszuschliessen. Bislang sei eine breitangelegte Kreditknappheit zwar nicht zu beobachten, teilte das IfW weiter mit. Angesichts hoher Abschreibungen, die den deutschen Banken noch drohten, sei eine Unterversorgung der Wirtschaft mit Krediten aber nicht vollends auszuschliessen. Die derzeit zurückhaltende Kreditvergabe führt das IfW nicht nur auf Angebotsfaktoren auf Bankenseite zurück, sondern auch auf nachfrageseitige Effekte. So dürfte der Einbruch der Investitionstätigkeit zu einem deutlichen Rückgang der Kreditnachfrage geführt haben. Hierfür spreche auch, dass die Banken das gesunkene Zinsniveau in der aktuellen Rezession nicht weniger zögerlich an Unternehmen weitergegeben hätten als in früheren Zyklen. (awp/mc/ps/15)

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