Ex-Enron-Chef Skilling zu mehr als 24 Jahren Gefängnis verurteilt

Der 52-Jährige muss ausserdem Schadenersatz in Höhe von rund 45 Millionen Dollar (36 Millionen Euro) zahlen. Nach der Anhörung von sieben Betroffenen in dem Skandal um den zusammengebrochenen Energieriesen verkündete Bezirksrichter Sim Lake am Montag in Houston (Texas) das Urteil.


Betrug und Verschwörung
Eine Jury hatte Skilling bereits im Mai in 19 Fällen des Betrugs und der Verschwörung schuldig gesprochen. Der Richter orientierte sich an der unteren Grenze des möglichen Strafmasses, das nach dem Schuldspruch der Jury zwischen 24 und 30 Jahren lag. Skilling beteuerte zum Abschluss des Verfahrens erneut seine Unschuld. «Ich bin unschuldig in jedem einzelnen der Anklagepunkte», sagte Skilling laut der Wirtschaftsagentur Bloomberg.


Mehr als 24 Jahre im Gefängnis
In einer Erklärung der Staatsanwaltschaft heisst es: «Jeffrey Skilling wird für einen der grössten Betrugsfälle in der Unternehmensgeschichte der USA mehr als 24 Jahre im Gefängnis verbringen.» Mit dem Urteil werde eine gewisse Gerechtigkeit für Tausende von Menschen hergestellt, d ie ihre Jobs oder Millionen von Dollar in Investitionen verloren hätten.


Einst Börsenwert von 68 Milliarden Dollar
Enron gehörte einst zu den zehn grössten US-Unternehmen mit einem Börsenwert von 68 Milliarden Dollar. Anfang Dezember 2001 beantragte das Unternehmen Gläubigerschutz. Mehr als 5000 Arbeitnehmer verloren ihren Job. Eine Milliarde Dollar in Pensionsfonds ging für die Altersvorsorge verloren. Investoren büssten Milliardenbeträge ein.  In dem Enron-Prozess war der andere Chef Kenneth Lay ebenfalls von einer Jury schuldig gesprochen worden. Der 64-Jährige starb jedoch im Juli, bevor das Strafmass gegen ihn verhängt wurde. In der vergangenen Woche hatte ein US-Gericht Lays Verurteilung aufgehoben, weil dieser keine Möglichkeit zu einem Berufungsverfahren mehr gehabt hatte.


Finanzchef Andrew Fastow ebenfalls ins Gefängnis
Ausser Skilling muss auch der ehemalige Enron-Finanzchef Andrew Fastow ins Gefängnis. Der 44-Jährige bekam im September mit rund sechs Jahren ein vergleichsweise mildes Urteil, nachdem er mit den Ermittlungsbehörden zusammengearbeitet und Reue gezeigt hatte. Die Aussagen von Fastow hatten massgeblich zur Verurteilung der einstigen Enron-Chefs Lay und Skilling beigetragen. (awp/mc/gh)

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