Laut Protokoll sprachen sich viele Mitglieder für eine weitere Lockerung aus. Erneut plädierte der Währungshüter Thomas Hoenig gegen eine Fortsetzung der Null-Zinspolitik.
Kauf von Staatsanleihen im Fokus
Laut dem veröffentlichten Protokoll haben die Fed-Mitglieder verschiedene Möglichkeiten der Lockerung erwogen. Der Fokus war dabei auf den Kauf von Staatsanleihen gerichtet sowie auf Schritte zur Beeinflussung der Inflationserwartung. So könnten höhere Inflationserwartungen kurzfristig die realen Zinsen senken und die Wirtschaft ankurbeln. Einige Teilnehmer schlugen laut Protokoll vor, dass die Notenbank nicht nur weitere Staatsanleihen kaufen sollte, sondern auch signalisieren könnte, dass sie einen zeitweisen Anstieg der Inflation auf über zwei Prozent begrüssen würde. Eine Minderheit hielt weitere Stützungsmassnahmen unterdessen nur dann für angebracht, wenn sich die Wachstumsperspektiven weiter verschlechterten.
Inflation weiter niedrig
Die wirtschaftliche Erholung hab sich in den jüngsten Monaten vor der Zinsentscheidung abgeschwächt und die Inflation bleibe niedrig, hiess es. Die Lage am Arbeitsmarkt habe sich weiter nur langsam verbessert. Die Wachstumserwartungen für 2011 wurden leicht zurückgenommen. Für 2012 werde mit einem Anziehen der Aktivität gerechnet. Die Inflation sei in den vergangenen Monaten gedämpft geblieben. Die Währungshüter rechnen für das kommende Jahr mit einem weiteren Rückgang der Kerninflation. 2012 dürfte sich am Inflationsbild wenig ändern.
Gewehr bei Fuss
Die Währungshüter hatten in ihrem Statement zur Zinsentscheidung Ende September die Bereitschaft signalisiert, für den Fall einer erneuten Abschwächung der Konjunktur und eines weiter nachlassenden Preisdrucks mit zusätzlichen Aktionen Gewehr bei Fuss zu stehen. Das Bankhaus HSBC Trinkaus rechnet nach den jüngsten Entwicklungen noch dieses Jahr mit einem entsprechenden Schritt der Fed. Bereits auf der nächsten FOMC-Sitzung am 3. November dürfte dabei ein Beschluss zum Kauf von US-Treasuries gefasst werden.
Wall Street dreht ins Plus
An den Märkten sorgte das Protokoll für deutliche Kursbewegungen. Während der Euro wieder über die Marke von 1,39 US-Dollar kletterte und ein Tageshoch von 1,3932 Dollar erreichte, drehte der US-Aktienmarkt in die Gewinnzone. (awp/mc/ps/33)
