Nun läuft noch eine Rechtsmittelfrist von 30 Tagen, wie der Ferienverein am Freitag mitteilte. Mit dem Entscheid des Obergerichts werden die Beschlüsse der Gläubigerversammlung vom 1. Juni 2006 für alle Darlehensgeber verbindlich, also auch für diejenigen, die sich gegen den Sanierungsplan ausgesprochen oder sich der Stimme enthalten hatten.
Gläubiger hatten Sanierung zugestimmt
Die 9000 Gläubiger des Ferienvereins hatten im Juni mit gut 90-prozentiger Zustimmung grünes Licht für eine Sanierung gegeben. Gute Voraussetzungen für die Gesundung des mit 54 Mio CHF verschuldeten Vereins, der seinen Mitgliedern günstige Ferien ermöglicht, schafften im Vorfeld grosse Forderungsverzichte von Hauptgläubigern.
So verzichtete die Beamtenversicherungskasse des Kantons Zürich auf 46,3 Mio CHF. Weiter entlastete die Übernahme einer Ferienanlage auf Fuerteventura durch Kuoni den Verein.
Aktiengesellschaft ab Oktober oder November
Läuft alles nach Plan, soll der Verein im Oktober oder November in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und die Kapitalerhöhung durch Wandlung der Darlehen in Aktien vollzogen werden.
Augenmerk auf das Kerngeschäft Tour Operating
Der Ferienverein will sich künftig auf das Kerngeschäft Tour Operating und den Betrieb von Hotel- und Ferienanlagen konzentrieren. Der Geschäftsbereich Car-Rouge ist an die Gesellschaft Eurobus verkauft worden. Für die Bateau-Rouge-Flotte wird noch ein Käufer gesucht.
Verhandlungen für integrale Übernahme oder Kooperation
Nach wie vor laufen auch Verhandlungen für eine integrale Übernahme des Ferienvereins oder eine Kooperation mit anderen Partnern. Hier werden schliesslich die Aktionäre das letzte Wort haben.
Geschäftsgang zufriedenstellend
Der aktuelle Geschäftsgang bezeichnen die Vereinsverantwortlichen als zufriedenstellend. Die Buchungszahlen für die Ferienanlagen entwickelten sich erfreulich. Man hoffe, noch in diesem Jahr ein ausgeglichenes Betriebsergebnis präsentieren zu können. (awp/mc/ar)
