Forbo will 2006 wieder schwarze Zahlen schreiben

Für das laufende Jahr gehe er davon aus, dass sich die ersten Früchte der Restrukturierung zeigten, sagte Schneider in einem Interview in der «Finanz- und Wirtschaft» vom Samstag. «Ob es aber für schwarze Zahlen reicht, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen», ergänzte er.


Grösse zeigen ist angesagt
2007 strebe Forbo eine operative Marge von 6 bis 7% an. Der Umsatz soll in den nächsten Jahren von heute rund 1,6 Mrd CHF pro Jahr auf über 2 Mrd CHF steigen. «Wir wollen auf dem globalen Markt gut positioniert sein, dafür braucht es eine gewisse Grösse», sagte Schneider. Grösse allein sei jedoch nicht das Ziel. Eine gute und dauerhafte Profitabilität sei wichtiger.


Ausbau in Asien vor Augen
Nachdem die Nettoverschuldung von Forbo im laufenden Jahr weiter reduziert wurde, soll sie Ende Jahr noch 100 Mio CHF betragen. Daneben verfügt Forbo derzeit laut ihrem CEO über rund 300 Mio CHF an Barmitteln, die für Akquisitionen verwendet werden könnten. Für mögliche Übernahmen hat das Unternehmen im Wachstumsgeschäft mit Klebstoffen einen Ausbau in Asien vor Augen. Geprüft werde aber auch der Aufbau einer eigenen Produktionsplattform. Im Weiteren sind in den USA und in Russland grössere Investitionen geplant.

Steigerung gegenüber dem Halbjahresschluss
Forbo konnte im dritten Quartal 2005 das Wachstum beschleunigen, wie das Unternehmen am vergangenen Dienstag bekannt gegeben hatte. Der Konzernumsatz lag bei 437,2 Mio CHF um 6,2% über dem Vorjahreswert.Damit erzielte Forbo eine deutliche Steigerung gegenüber dem Halbjahresabschluss, als das Wachstum lediglich 0,3% betragen hatte. Nach neun Monaten lag der Umsatz mit 1,267 Mrd CHF 2,2% über dem Vorjahr.


Übernahmekampf hat Spuren hinterlassen
Gewinnzahlen gab Forbo für das dritte Quartal nicht bekannt. Im ersten Halbjahr hatte Forbo den Konzernverlust gegenüber dem Vorjahreswert um 10 Mio auf 6,1 Mio CHF reduziert. Das Betriebsergebnis (EBITDA) lag allerdings mit 47,9 Mio CHF fast 40% tiefer als im Vorjahr. Der Übernahmekampf hatte Spuren hinterlassen.Die britische Investmentgesellschaft CVC Capital Partners, die Forbo übernehmen wollte, hatte den Übernahmekampf gegen Franke-Chef und Forbo-Verwaltungsrat Michael Pieper im April verloren. Der Übernahmekampf verzögerte die geplanten Restrukturierungen. Forbo zog 2004 nach Jahren rückläufiger Gewinne die Notbremse und leitete ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm ein. Der Konzern rutschte deswegen in die roten Zahlen. (awp/mc/th)

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