Gaydoul Group übernimmt Navyboot

Gaydoul zeigte sich erfreut darüber, bereits knapp zwei Monate nach der Gründung der Gaydoul Group eine erste Firmenübernahme ankünden zu können. Die Beteiligungsgesellschaft hat Gaydoul gegründet, um auch nach dem Verkauf der Discounterkette Denner an Migros weiterhin unternehmerisch tätig zu sein. Bis 2009 wird Gaydoul zwar noch Chef von Denner bleiben und danach voraussichtlich dessen Verwaltungsrat führen. Parallel dazu will der 36-Jährige sich mit der Gaydoul Group an ausgewählten Unternehmen beteiligen, wie es im Mai hiess.


«Trouvaille mit grossem Potenzial»
Mit Navyboot ist nun ein erstes solches Unternehmen in seine Hände übergegangen. An einer Medienkonferenz am Donnerstag in Zürich bezeichnete er das Familienunternehmen als «eigentliche Trouvaille mit grossem Potenzial.» In einem ersten Schritt hat die Gaydoul Group 90 Prozent der Navyboot-Aktien übernommen, für die restlichen 10% hält sie ein Vorkaufsrecht. Wieviel die Gaydoul Group für die Transaktion zahlt, wurde nicht bekanntgegeben. Finanziert werde der Kauf und die darauf folgenden Investitionen vollumfänglich mit eigenen Mitteln, sagte Gaydoul.


Starke Expansion
Ziel der Übernahme ist es, mit einer noch stärkeren Expansion das Potenzial der Marke Navyboot besser auszuschöpfen. Insbesondere soll das Modeunternehmen, welches 2007 nach eigenen Angaben gegen 100 Mio CHF Umsatz erzielte, seine Schuhe, Kleider und Accessoires auch im Ausland verkaufen. Die Auslandexpansion ist auch der Hauptgrund, weshalb Navyboot-Gründer Bencivenga sich für den Verkauf der Firma entschieden hat. Er und seine Frau seien zum Schluss gekommen, dass die weitere Entwicklung von Navyboot nicht ohne einen Partner möglich sei, sagte Bencivenga vor den Medien.


Bauchgefühl entscheidend
Dass gerade Denner-Spross Philipe Gaydoul in die Kränze kam, erklärte Bencivenga mit seinem Bauchgefühl. Ein Verkauf an einen Grosskonzern sei für ihn nicht in Frage gekommen, aus Gesprächen mit anderen Interessenten habe auch nichts resultiert. Mit Gaydoul habe man nun einen finanzkräftigen Investor mit einer ähnlichen Unternehmensphilosophie gefunden.


Kein Verkauf in Warenhäusern
Mit Navyboot angepeilt werden nun die Nachbarländer Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich. An der Positionierung der «einzigartigen Marke für Schuhe und Accessoirs» als Premium-Produkte soll auch im Ausland nicht gerüttelt werden, sagte Hendrik Gottschlich, Geschäftsführer der Gaydoul Group. So setze man auch bei der Internationalisierung auf den Verkauf in eigenen Läden und ausgesuchten Verkaufspunkten und verzichte auf Warenhaus-Distributionskanäle. In der Schweiz hat Navyboot derzeit rund 50 eigene Läden und beschäftigt 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vertrieben werden die Produkte zudem auch in über 100 Fachgeschäften.


Entstanden ist das Unternehmen vor rund 17 Jahren, als Bruno Bencivenga ein erstes Herrenschuhmodell auf den Markt brachte. 1993 begann Bencivenga damit, das Sortiment auf weitere Produkte auszuweiten. So wurde die Produktepalette im Laufe der Jahre um Damenschuhe, Taschen und diverse andere Accessoires erweitert. Dies geschah hauptsächlich in Zusammenarbeit mit Lizenzpartnern. 2005 wurden unter der Marke Navyboot dann erstmals auch Damen- und Herrenkleider angeboten. Den ersten eigenen Laden eröffnete Navyboot im Jahr 2001. (awp/mc/pg/20)

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