Geschäftsmann soll Mörder für russischen Banker engagiert haben

Den Namen des Verdächtigen gab sie nicht bekannt. Auftragsmorde sind in Russland nicht selten, meist werden aber nur die Täter gefasst.

Verdächtiger arbeitet in führender Position in der Bankenbranche
Der Vize-Chef der russischen Zentralbank, Andrei Koslow, war Mitte September nach dem Besuch eines Fussballspiels in Moskau niedergeschossen worden; er erlag später seinen Verletzungen. Auch sein Fahrer wurde beim Überfall getötet. In der Nacht auf Donnerstag konnte die Polizei den mutmasslichen Auftraggeber des Mordes verhaften. Seinen Namen wollen die Ermittler aus taktischen Gründen nicht bekannt geben. Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, der Mann arbeite in führender Position in der Bankenbranche. Die Verhaftung erfolgte vier Monate nach der Bluttat.


Koslow sollte Bankensektor reformieren
Der 41-jährige Koslow war bei der Zentralbank zuständig gewesen für die Reform im Bankensektor. Als Chef der Bankenaufsicht hatte er Dutzende von Instituten schliessen lassen, denen Geldwäscherei vorgeworfen wurde. Im Laufe der Ermittlungen wegen des Mordes sind bereits sieben Verdächtige festgenommen worden. Einige von ihnen haben laut der Staatsanwaltschaft gestanden, für den Mord angeheuert worden zu sein.


Auftragsmorde nicht selten
Auftragsmorde sind in Russland nicht ungewöhnlich. Auch wenn die Täter häufig gefasst werden, können die Hintermänner der Taten nur selten ermittelt werden. So sind unter anderem auch die Mörder des Chefredaktors der russischen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins «Forbes», Paul Klebnikow, und der regierungskritischen Journalistin Anna Politikowskaja noch nicht gefasst.

(NZZ/mc/hfu)

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