Gewerkschaftsbund lanciert Kampagne für höhere Löhne und Lohngleichheit

Die SGB-Verbände starten eine branchenübergreifende Lohnkampagne. «Nicht nur die Manager und Shareholder sollen vom Aufschwung profitieren», sagte Renzo Ambrosetti, Co-Präsident der Gewerkschaft Unia, am Donnerstag vor den Medien in Bern. Bei den Löhnen der einfachen Angestellten und insbesondere der Frauen bestehe ein grosser Nachholbedarf.


«Löhne rauf + Lohngleichheit jetzt»
Mit der Kampagne «Löhne rauf + Lohngleichheit jetzt» wollten die Gewerkschaften einerseits die Lohnschere zwischen Arm und Reich schliessen und andererseits die Lohndiskriminierung der Frauen beenden. Die realen Löhne hätten zehn Jahre lang nahezu stagniert, sagte SGB-Zentralsekretär Daniel Oesch. Zudem habe sich die Lohnschere gemäss einer Studie der Unia zwischen 2004 und 2005 noch einmal um 12 % geöffnet.


«Hitparade der Abzocker»
Ein «besorgniserregender Auswuchs» sind für Oesch die Managerlöhne. So sei etwa das Gehalt von UBS-Chef Marcel Ospel in den letzten vier Jahren um 90% gestiegen, während der Nominallohnanstieg in der Bankenbranche insgesamt «bescheidene 5,2%» betragen habe. Die Unia berechnete aus der Entwicklung der höchsten und tiefsten Löhne bei den grössten Schweizer Unternehmen eine «Hitparade der Abzocker», die von Konzernen wie Credit Suisse, Syngenta, Sulzer und Batigroup angeführt wird.


Lohnsituation bei den Frauen
Besonders stossend sei die Lohnsituation bei den Frauen, die noch immer rund 20% weniger verdienten als Männer, sagte Unia-Gleichstellungsbeauftragte Ursula Häberlin. Die Unia fordere daher ein transparentes Lohnsystem, bessere Rahmenbedingungen für berufstätige Frauen mit Familie und eine Gleichstellungskontrolle der Unternehmen.


«Jahr der Lohngleichheit»
Der SGB hat das Jahr 2006 zum «Jahr der Lohngleichheit» erklärt und führt diverse Kundgebungen und Aktionen durch, etwa anlässlich der Nestlé-Generalversammlung am Donnerstag in Lausanne. In Bern soll am 23. September eine gesamtschweizerische Lohndemonstration stattfinden. (awp/mc/gh)

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