GM zieht Produktion für USA aus Europa ab

Dies berichtet die Zeitung «Detroit News» unter Berufung auf interne GM-Dokumente. GM vertreibt in den USA derzeit etwa unter der Marke Saturn das in Europa gefertigte Opel-Modell Astra. GM-Chef Fritz Henderson hat für diesen Montagnachmittag deutscher Zeit (15.30 Uhr MESZ) Informationen zum Stand der Sanierungspläne angekündigt. US-Präsident Barack Obama hat dem grössten amerikanischen Autobauer für ein tragfähiges Konzept ein Ultimatum bis Ende Mai gesetzt. Sonst droht eine Insolvenz wie beim Wettbewerber Chrysler.


Umbau im Verwaltungsrat
Auf Druck der US-Regierung treibt GM unterdessen einem Zeitungsbericht zufolge den Umbau seines Verwaltungsrats voran. Mindestens die Hälfte der zwölf Mitglieder des Aufsichtsgremiums sollen demnach ausgetauscht werden. Auf Drängen der Regierung habe der Autobauer für die Kandidatensuche eine externe Personalberatung engagiert, berichtete das «Wall Street Journal» am Montag.


Einigung mit Gläubigern ausstehend
Der jüngste Sanierungsplan von GM sieht eine mehrheitliche Verstaatlichung vor, weiterer Grossaktionär soll die Gewerkschaft UAW werden. In einem neuen Verwaltungsrat, der bis Sommer komplett sein soll, würden beide ihre Vertreter bekommen, so die Zeitung. Für den Plan benötigt GM aber unter anderem noch eine Einigung mit seinen Gläubigern.


US-Auftrag für Opel
Ungeachtet der Abzugspläne von Gemeral Motors hat der Autohersteller Opel innerhalb des GM-Konzerns einen Grossauftrag erhalten. Nach den Werksferien im Sommer soll im Stammwerk Rüsselsheim die US-Ausgabe des Mittelklassewagen «Insignia» vom Band laufen, wie Betriebsratschef Klaus Franz am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa sagte. Geplant seien 70.000 Exemplare des «Buick LaCrosse» innerhalb von zwei Jahren.


5’600 Beschäftigte in Rüsselsheim
Die Rüsselsheimer Fabrik ist derzeit mit einem Zweischichtbetrieb auf rund 180.000 Fahrzeuge im Jahr ausgelegt. Dort arbeiten rund 5’600 Menschen. Für den Insignia liegen nach Werksangaben in Europa bereits mehr als 100.000 Bestellungen vor. Opel übernehme die Produktion des Buick, weil das in den USA vorgesehene Werk Fairfax noch nicht auf das neue Modell umgestellt sei. Von einer Produktionsverlagerung auf GM-Standorte in Billiglohnländern könne da keine Rede sein, sagte Franz.


Noch zwei oder drei Kaufinteressenten für Saab
Für den akut angeschlagenen Autohersteller Saab gibt es noch zwei oder drei Kaufinteressenten. Das gab der seit Februar verantwortliche Insolvenzverwalter Guy Lofalk am Montag in einem Interview mit der Stockholmer Nachrichtenagentur TT an. Das schwedische Unternehmen gehört wie Opel in Deutschland zum US-Konzern General Motors (GM) und steht zum Verkauf. Als unklar gilt, welche Zukunftspläne der italienische Fiat-Konzern für Saab in der Schublade hat, falls es zu der angestrebten Übernahme von Opel einschliesslich anderer europäischer GM-Töchter kommt.


Absatz um über 50 Prozent eingebrochen
Saab beschäftigt 4.000 Menschen und hat im Gefolge der Finanzkrise mehr als 50 Prozent seines Absatzes verloren. Lofalk wollte keine Angaben darüber machen, mit welchen Interessenten derzeit Übernahmeverhandlungen geführt würden. Medien nannten unter anderem den chinesischen Autokonzern Geely sowie Finanzgesellschaften. Bisher hatte Saab stets von «zehn seriösen Kaufinteressenten» gesprochen. Ein Unternehmenssprecher kündigte im Rundfunk eine endgültige Entscheidung bis Juni an. (awp/mc/ps/23)

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