Goldman Sachs stellt Geschäftspraktiken auf Prüfstand

«Um das Problem anzugehen, benötigen wir eine rigorose Selbstüberprüfung», so Goldfein auf der Hauptversammlung des Unternehmens in New York.


Mehr Transparenz
Blankfein betonte, dass der alte Leitsatz ungebrochen gelte: «Das Interesse unserer Kunden steht immer an erster Stelle.» Es sei jedoch eine Erneuerung der Prinzipien nötig, auf denen die Bank seit 140 Jahren fusse. Blankfein versprach, dass Goldman Sachs seine Geschäfte transparenter machen werde. Der Bankchef hatte sich jüngst vor einem Senatsausschuss schwere Kritik anhören müssen, er führe seine Kunden hinters Licht.


Betrugsvorwürfe sollen aus der Welt geschafft werden
Blankfein will die Betrugsvorwürfe schnell aus der Welt schaffen. Die US-Börsenaufsicht SEC wirft der Bank vor, Anleger durch geheime Absprachen mit einem Hedgefonds um mehr als eine Milliarde Dollar gebracht zu haben. Unter den Opfern soll auch die deutsche Mittelstandsbank IKB gewesen sein. Goldman Sachs bestreitet die Vorwürfe vehement.


Verhandlungen mit SEC
Um das Thema aber schnell ad acta legen zu können, verhandelt das Wall-Street-Haus mit der SEC. Vergleiche sind üblich, damit sich die komplexen Verfahren nicht über Jahre hinziehen. Diese Woche habe es ein Treffen gegeben, schrieb das «Wall Street Journal». Noch seien die beiden Seiten aber weit von einander entfernt. Eine mögliche Strafzahlung sei noch gar nicht zur Sprache gekommen.


Klienten zunehmend beunruhigt
Goldman Sachs sieht sich seit Wochen einem heftigen Beschuss insbesondere aus der Politik ausgesetzt. Erste Klienten werden bereits unruhig. So ist Goldman Sachs nach Informationen der «New York Times» nicht länger der bevorzugte Berater des vom Staat kontrollierten US-Versicherungskonzerns American International Group (AIG) . Auch in Deutschland haben Politik und Unternehmen ihre Geschäftsbeziehungen mit der Investmentbank auf den Prüfstand gestellt.


Kurs um ein knappes Viertel gefallen
Die Aktionäre leiden mit der Bankführung. Seit Aufkommen der Vorwürfe ist der Kurs um ein knappes Viertel gefallen. Grosse Anteilseigner wie die Investorenlegende Warren Buffett haben Blankfein zwar den Rücken gestärkt, doch gibt es andererseits auch erste Schadenersatz-Klagen. Einige Medien spekulieren bereits über die Ablösung Blankfeins, andere über die Trennung der Ämter des geschäftsführenden Firmenchefs und des beaufsichtigenden Verwaltungsratschefs.  (awp/mc/pg/25)

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