HeidelbergCement weist Insolvenz-Gerücht zurück

Sie könne die Gerüchte deswegen nicht nachvollziehen. «Wir arbeiten an einer umfassenden Neuordnung der Finanzen. Darin eingeschlossen sind alle Verbindlichkeiten, wie etwa die im nächsten Jahr fälligen fünf Milliarden Euro.» An einem zeitnahen Abschluss der Verhandlungen über die gesamte Refinanzierung werde gearbeitet. Auch aus Finanzkreisen war zu hören, dass HeidelbergCement nicht vor der Zahlungsunfähigkeit stehen würde.


Gerüchteküche brodelt
Bei HeidelbergCement jagt seit Monaten ein Gerücht das Andere: Prompt reagiert der Aktienkurs in die ein oder andere Richtung. Ein Pressebericht über eine drohende Insolvenz schickte am Mittwoch die Aktie auf Talfahrt. Nach einem Dementi von HeidelbergCement erholte sich das Papier leicht und war zuletzt noch mit fast vier Prozent im Minus. Einen Tag zuvor hatte noch die Hoffnung auf eine kurz bevorstehende Einigung mit den Banken dem Titel der Heidelberger Auftrieb gegeben. Insgesamt verloren die HeidelbergCement-Aktien seit Ende 2008 bis heute 13,6 Prozent an Wert. Der MDAX legte hingegen im gleichen Zeitraum gut 8 Prozent zu.


FAZ: HeidelbergCement hat nur noch zwei Wochen Zeit
Die «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» hatte am Mittwoch berichtet, dass HeidelbergCement nur noch zwei Wochen Zeit habe, eine Insolvenz abzuwenden. Die Verhandlungen mit den mehr als 40 Banken liefen in die richtige Richtung, eine handvoll kleinerer Banken müsse jedoch noch «überzeugt» werden. Der Finanzpakt solle bis 10. Juni unterschrieben werden, tatsächlich dürfte das Pokern bis zum 18. Juni andauern. Dann laufe der Zeitung zufolge der Überbrückungskredit in Höhe von 600 Millionen Euro aus, den die Banken Mitte Mai bewilligt hatten.


Schuldenlast von 9 Milliarden Euro
Der mehrheitlich zur finanziell angeschlagenen Merckle-Gruppe gehörende Baustoffkonzern muss neun Milliarden Euro umschulden. Die Schuldenlast resultiert aus dem 14 Milliarden Euro teuren Kauf des britischen Konkurrenten Hanson im Jahr 2007. Eine Staatsbürgschaft hat HeidelbergCement Medienberichten zufolge nicht beantragt. Allerdings liebäugele der Konzern mit einem Kredit der KfW. Dies wollte die Sprecherin jedoch nicht kommentieren. (awp/mc/ps/13)

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