Hewlett-Packard legt Rechtsstreit um Bespitzelung bei

Dies teilte die kalifornische Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend in San Jose mit. In dem Fall ging es um den Zugang zu Telefonunterlagen von Verwaltungsratsmitgliedern, Betriebsangehörigen und Journalisten. Dadurch sollte im Auftrag von Ex-Verwaltungsratschefin Patricia Dunn die Quelle für durchgesickerte vertrauliche Informationen aus dem Verwaltungsrat gefunden werden.


Reform der Ethik-Richtlinien und der internen Kontrolle
Nach Darstellung des kalifornischen Generalstaatsanwalts Bill Lockyer hätten die Strafverfolger bei einer Verurteilung voraussichtlich nur eine geringere Summe erreicht. Das Unternehmen habe sich ausserdem zu einer Reform seiner Ethik-Richtlinien und der internen Kontrolle verpflichtet, die für mindestens fünf Jahre gelten soll.


Aktie reagiert kaum
Die Aktie von Hewlett-Packard reagierte im nachbörslichen Handel in New York nur geringfügig auf die Nachricht von der Einstellung des Verfahrens. Das Papier hatte bei 39,86 US-Dollar geschlossen und legte anschliessend nur noch einen Cent zu. Branchenexperten sagten, die Strafe sei relativ gering. Das Unternehmen sei günstig davongekommen und habe nun offensichtlich den grössten Teil der Affäre hinter sich.


Illegale Telefondaten von Topmanagern und Journalisten
Die Ermittler hatten Hewlett-Packard vorgeworfen, zwecks Auffindung der undichten Stelle Detektive angeheuert zu haben, die sich dann auf illegale Weise Telefondaten von Topmanagern und Journalisten verschafften. Ein Schuldspruch ist mit dem Vergleich nicht verbunden. Aufgrund des Skandals hatte HP-Verwaltungsratschefin Patricia Dunn im vergangenen September ihren Posten verloren.


Einige Ermittlungen laufen weiter
Gegen Dunn und den bei HP für Ethikfragen zuständigen ehemaligen Manager Kevin Troy Hunsaker sowie die Privatdetektive Ronald R. DeLia, Matthew DePante und Bryan C. Wagner wurden Klagen eingereicht. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten sich auf betrügerische Weise Privatinformationen von einem Versorgungsunternehmen und Zugang zu Computerdaten beschafft, Identitätsdiebstahl betrieben und eine Verschwörung zur Durchführung dieser Straftaten vorgenommen.


FBI und SEC ermitteln noch
Auch das FBI und die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hatten sich in den Fall eingeschaltet. Ihre Ermittlungen dauern noch an. (awp/mc/ab)

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