Holcim: Vom Zementkonzern zum Baustoffanbieter

Mit welchem Angebot – die Produktepalette von Holcim reicht von Zement über so genannte Zuschlagstoffe wie Kies und Sand bis hin zu Beton – ein bestimmter Markt beliefert werden solle, hänge vom Entwicklungsstand der jeweiligen Volkswirtschaft ab, sagte Konzernchef Markus Akermann am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Die Marktreife definiere die Investitionsschwerpunkte.

90 Prozent Sackzement

So verkauft Holcim in den aufstrebende Märkten zu 90 Prozent Sackzement. Mit den geplanten Transaktionen soll in den rasch wachsenden indischen Zementmarkt eingestiegen werden. Mit einer Produktion von 20 Mio Tonnen pro Jahr wird Holcim in Indien zum zweitgrössten Anbieter. Entwickelt sich der Markt, so steigt die Nachfrage nach Transportbeton und Betonwaren, wie dies in Osteuropa und Lateinamerika der Fall ist. Damit erhöht sich auch das Wertschöpfungsniveau.

Differenzierte Angebote
Je weiter fortgeschritten ein Land sei, umso breiter und differenzierter müsse das Angebot ausfallen, so Akermann. Dies treffe insbesondere auf Grossbritannien, aber auch auf einzelne kontinentaleuropäische Länder und die USA zu.

Den britischen Markt expandiert und das US-Geschäft verstärkt
Mit der Milliardenübernahme der britischen Aggregate Industries verstärkt Holcim das Geschäft mit Zuschlagstoffen wie Kies, Schotter und Sand, aber auch Asphalt, Transportbeton und Betonwaren. Zudem wird damit in den britischen Markt expandiert und das US-Geschäft verstärkt.

Steinvorkommen in Verbrauchernähe: «hoher strategischer Wert»

Bei Zuschlagstoffen und nachgelagerten Geschäften sieht Akermann in reifen Märkten die höchste Wertschöpfung. Steinvorkommen in Verbrauchernähe seien von «hohem strategischem Wert», weil hohe Umweltauflagen und generell langwierige Bewilligungsverfahren zu einer Verknappung bei den Zuschlagstoffen führten.

Kerngeschäft ist Zementgeschäft
Holcim hatte in der Vergangenheit das Zementgeschäft zum Kerngeschäft erklärt und es kontinuierlich ausgebaut. Zwischen 1999 und 2003 ist der Anteil am Umsatz von 63 Prozent auf 70 Prozent ausgebaut worden, bei den Zuschlagstoffen von 24 auf 25 Prozent. (awp/mc/gh)

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