HVB-Übernahme Signal für Aufbruch im Bankensektor

UniCredit, die teils Sparkasse und teils private Bank sei, mache den Systemwandel vor, den Deutschland erst noch vollziehen müsse: Die Abkehr vom Drei-Säulen-System aus Privatbanken, öffentlichen Sparkassen und genossenschaftlichen Instituten.


Positives Signal auch für Deutschland
«Es kann für den Finanzplatz Deutschland nur erfrischend sein, dass gewachsene Abhängigkeiten aus Jahrzehnten der Deutschland AG aufgebrochen werden – das gilt sowohl bei der Deutschen Börse als auch in der Bankenlandschaft», befand der Professor für Kreditwirtschaft und Finanzierung an der Universität Frankfurt. Der Einstieg der UniCredit bei der HVB sei ein positives Signal auch für Deutschland: «Die Kooperation zwischen europäischen Banken und Ländern gewinnt an Gewicht.»


Wir brauchen mindestens eine Grossbank, die ihren Sitz in Deutschland hat»
Berechtigte Ängste, die deutsche Bankenlandschaft könnte bei der fortschreitenden Konsolidierung gänzlich unter die Räder kommen, sieht Krahnen nicht. «Wir brauchen mindestens eine Grossbank, die ihren Sitz in Deutschland hat – die Aussichten, dass das gelingt, sind nicht schlecht.» Vor allem den Branchenprimus Deutsche Bank hält Krahnen auch international für dauerhaft wettbewerbsfähig. Insgesamt erwartet der Finanzwirtschaftler wie viele Branchenkenner mittelfristig weitere Übernahmen deutscher Banken: «Ein Rückzug auf eine Insel ist uns nicht möglich, wer selber expansiv sein will, muss das auch den anderen gestatten.» (awp/mc/gh)

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