Ifo revidiert Wachstumsprognose deutlich nach oben

Für 2010 wird nun mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung von 1,7 Prozent gerechnet, nachdem bislang ein leichtes Minus von 0,3 Prozent angenommen wurde. 2011 rechnet das Ifo mit einem Wachstum von 1,2 Prozent.


Verhaltene Aussichten
Trotz der günstigeren Prognosen geben sich die Forscher insgesamt verhalten: «Im Prognosezeitraum bleiben die Konjunkturampeln in Deutschland auf gelb, mit einer Grünphase ist nicht zu rechnen.» Auf der einen Seite dürften sich die endogenen Auftriebskräfte allmählich wieder stärken, andererseits liefen aber die Konjunkturpakete allmählich aus. Zudem seien die Kredithürden für neue Investitionen und Arbeitsplätze immer noch hoch. «Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft bleibt damit labil, zu einem selbsttragenden Aufschwung kommt es nicht.»


ZEW-Konjunkturerwartungen trüben sich nur leicht ein
Währenddessen hat sich die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten im Dezember nur leicht eingetrübt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen seien im Dezember um 0,7 Punkte auf 50,4 Punkte gesunken, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mit. Von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem deutlicheren Rückgang auf 49,2 Punkte gerechnet. Die Beurteilung der aktuellen Lage hellte sich indes um 5,0 Punkte auf minus 60,6 Punkte auf. Der Anstieg lag aber leicht unter den Erwartungen von minus 60,1 Punkten.


Langsame Erholung der Wirtschaft erwartet
Mit dem neuerlichen Rückgang haben sich die ZEW-Konjunkturerwartungen nun den dritten Monat in Folge eingetrübt. «Damit gehen die Experten weiterhin von einer langsamen Erholung der Wirtschaft aus», kommentierte das ZEW die neuen Umfrageergebnisse. Die Erholung dürfte sich zum einen auf die wieder anziehenden Exporte stützen. Zum anderen zeige die Investitionsnachfrage erste Stabilisierungstendenzen.


Erholung ja, Aufschwung nein
«Wir sind nach wie vor in einem Rezessionstal», sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz laut Mitteilung. «Im nächsten Jahr werden wir eine Erholung, aber keinen Aufschwung bekommen.» Treibende Kraft seien die Exporte. Wie sehr die Investitionen im kommenden Jahr zum Wachstum beitragen werden, hänge auch von der Kreditvergabe der Banken ab. Diese hätten jedoch auch die schwierige Aufgabe, ihre Bilanzen zu sanieren.


Für den Euroraum ergibt sich eine ähnliche Tendenz wie für Deutschland. Die Konjunkturerwartungen sanken um 3,8 Punkte auf 48,0 Punkte, während die Lagebeurteilung um 2,5 Punkte auf minus 67,8 Punkte stieg. (awp/mc/pg/16)

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