IHAG Kommentar: Ist die erwartet Korrektur bereits vorbei ? – Oder beginnt sie erst?

Der Kurssturz über Nacht der chinesischen Aktienmärkte brachte dann am Freitag Hektik nach Europa. Der DAX eröffnete 1.6% tiefer, der SMI 1.3%. Allerdings setzte dann keine Verkaufswelle ein, sondern die Kurse erholten sich zunehmend. Auch die Kurse der irischen Staatsanleihen begannen am Freitag eine Erholung. Eine Erklärung der Finanzminister anlässlich des G-20 Treffens, wonach Besitzer von Staatsanleihen bei einer Eskalation derzeit nicht zur Kasse gebeten würden, beruhigte. Ansonsten endete der G-20 Gipfel in Korea ohne relevante Beschlüsse. Der S&P 500 gab im Wochenvergleich 2.2% nach, der Euro Stoxx 50 1.9% und der SMI 1.3%.


Verschnaufpause beim Goldkurs
Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen begannen in der Schweiz wieder leicht zu steigen, von 1.36% auf 1.43% Der USD/CHF-Kurs erstarkte von 0.96 auf 0.98, der EUR/CHF-Kurs glitt leicht von 1.35 auf 1.34 zurück. Der Goldpreis legte eine Verschnaufpause ein und beendete bei USD 1378/Unze in Europa die Woche nur leicht tiefer. Allerdings gaben fast alle Rohstoffkurse in New York dann weiter nach. Ähnlich der Ölpreis, welcher zuerst bis auf USD 89.5 pro Barrel kletterte, dann aber am Freitag wieder korrigierte.


Richemont überzeugte
Rund 80% der europäischen Blue Chips haben die Neunmonatszahlen vorgelegt, davon übertrafen 75% die Erwartungen, darunter fallen die Konsumwerte auf. Ein Beispiel ist die deutsche Metro im Detailhandel, aber auch sehr eindrücklich der Luxusgüterhersteller Richemont, welcher im ersten Halbjahr bereits einen Bruttogewinn vorlegen kann, welcher 18% über dem Rekord von 2008 liegt. Dies wird hauptsächlich von den unvermindert konsumhungrigen und aufsteigenden Asiaten (Asiatinnen?) getragen. Auch in den USA kann Richemont einen massiven Rebound verzeichnen, man ist dort aber noch nicht auf den Rekordumsätzen vor der Krise. Somit boomt der Konsum in Asien und erholt sich in den industrialisierten Ländern. Die wirtschaftliche Erholung ist weltweit im Gange und vermutlich dürfte das Weihnachtsgeschäft dieses Jahr gut laufen, weil die Konsumenten nach zweijähriger Zurückhaltung sich wieder etwas gönnen wollen.


Aktien mittelfristig fair bewertet
Die gute Stimmung könnte durch plötzlich wieder auftauchende Risiken kippen. Neben den ungelösten Verschuldungsproblemen in Europa (Irland, Griechenland) muss die Entwicklung in China genau beobachtet werden. Ist der Boom dort nachhaltig oder könnte eine Korrektur den Rest der Welt mit nach unten reissen? Dieses Risiko wurde den Investoren am Freitag wieder schlagartig bewusst. Löst dies nun die erwartete Korrektur aus oder war es das schon? Momentan schwierig zu beantworten. Kurzfristig wurde ein leichter Rückgang der Aktienmärkte – wie bereits an dieser Stelle erwähnt – erwartet, mittelfristig sind die meisten Aktien aber fair oder teils günstig bewertet. Daher würden wir weiter in cashflowstarke Marktleader wie Nestlé, Givaudan, Swatch und SGS als Basisanlage investiert bleiben . (IHAG/mc/hfu)


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