IWF: Erholung von Rezession nur im Schneckentempo

Während die Rezession in solchen Fällen typischerweise zwei Jahre dauere, brauche es dann noch einmal dreieinhalb Jahre, bis die Wirtschaftsleistung wieder den Stand wie zum Beginn des Abschwungs erreicht habe, sagte IWF-Ökonom Marco Terrones. Allerdings habe es in der Vergangenheit nur wenige Vergleichsbeispiele gegeben. Bei solchen Rezessionen hätten sich Konjunkturprogramme als bessere und verlässlichere Instrumente im Kampf gegen die Krise als geldpolitische Massnahmen erwiesen, hiess es in der Studie weiter. Ökonomen werteten für die Untersuchung die Konjunkturzyklen von 21 Industrieländern seit 1960 aus.


Rezession ungewöhnlich lang und hart
Dabei habe sich herausgestellt, dass die gegenwärtige Rezession wahrscheinlich «ungewöhnlich lang und hart wird und die Erholung sich nur allmählich einstellt». Konjunkturkrisen, die zahlreiche Industriestaaten zugleich heimsuchten, habe es seit 1960 und vor der jetzigen nur dreimal gegeben: 1975, 1980 und 1992.


Für massiven Einsatz von Konjunkturprogrammen
Die IWF-Ökonomen sprechen sich in der Studie für den massiven Einsatz von Konjunkturprogrammen aus: «Fiskalische Massnahmen scheinen eine verlässlichere Hilfe während solcher Episoden zu sein», heisst es in der Studie. Geldpolitische Massnahmen seien während Finanzkrisen in der Vergangenheit hingegen weniger effektiv gewesen. Eine der wichtigsten Massnahmen sei, das Vertrauen in die Finanzwirtschaft wieder herzustellen.


Weltwirtschaft wird erstmals seit 60 Jahren schrumpfen
Nach der jüngsten Einschätzung des Internationalen Währungsfonds wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr zum ersten Mal seit 60 Jahren schrumpfen. Der Fonds rechnet mit einem Minus zwischen 0,5 und einem Prozent. Für die Eurozone erwartet der Fonds einen Einbruch um 3,2 Prozent, in den USA wird ein Minus von 2,6 Prozent erwartet. Allerdings soll es 2010 schon wieder aufwärtsgehen: Für das kommende Jahr sagt der Fonds ein globales Plus zwischen 1,5 und 2,5 Prozent voraus.


IWF und Weltbank kommen am übernächsten Wochenende in Washington zu ihrer traditionellen Frühjahrstagung zusammen. Im Vorfeld werden beide Institutionen ihre jüngsten Einschätzungen zur Lage der Weltwirtschaft und der Finanzmärkte vorlegen. (awp/mc/pg/30)

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