IWF: Europäer müssen Konjunktur mehr unterstützen

Mit Ausnahme Zyperns sind alle Länder betroffen; in Deutschland ist die Rezession mit 5,6 Prozent besonders schwer. 2010 soll es mit der EU-Wirtschaft nur noch um 0,3 Prozent weiter abwärts gehen. Voraussetzung für eine Wende im zweiten Halbjahr sei jedoch ein «Frühjahrsputz im Finanzsektor», sagte IWF-Europachef Marek Belka in Paris. Der IWF plädiert für Sicherung von Liquidität und Kapital und «eine glaubwürdige Bestandsaufnahme der Verluste». «Stresstests» für Banken sollten vom Komitee der Europäischen Marktaufseher in London abgestimmt werden.


Bessere Abstimmung gefordert
Ausserdem müssten die Europäer ihr Eingreifen besser abstimmen. «Steuermassnahmen sind wirksamer, wenn sie koordiniert werden.» So könnten Ländergruppen in ähnlicher Lage ähnlich vorgehen.


Wenig Spielraum für Zinssenkungen
Spielraum der Europäischen Zentralbank für Zinssenkungen sieht Belka kaum noch. Der Leitzins steht seit vergangenem Donnerstag am historischen Tiefpunkt von 1,0 Prozent. «Wir nähern uns dem Punkt, wo die Wirksamkeit von Zinssenkungen erschöpft ist», sagte Belka.


Verschärfte Haushaltprobleme
Eine Deflation befürchtet der IWF nicht. Allerdings warnen die Experten vor zu grossen Defiziten. Der Anteil der Staatsverschuldung an der Wirtschaftsleistung dürfte im Schnitt um 9,4 Prozentpunkte steigen. Das verschärfe die Haushaltsprobleme in einer Zeit der wachsenden Alterung der Bevölkerung. (awp/mc/pg/25)

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