Jomed: Schweizer Tochter nicht an Bilanzfälschung beteiligt

Anfang Januar 2003 war die an der Schweizer Börse kotierte Medizinaltechnikfirma Jomed in die Schlagzeilen geraten, weil Fehlbuchungen die Firmenbilanz um mehrere Mio CHF aufgebläht hatten. Die Enthüllungen führten zu einem rasanten Kurssturz der Jomed-Aktien und im Mai 2003 zum Konkurs.


International tätige Holdinggesellschaft
Die Jomed N.V. war eine international tätige Holdinggesellschaft mit Sitz in Amsterdam. Das operative Zentrum der Firma war im schwedischen Helsingborg. Eine Tochter des Konzerns war in Beringen SH angesiedelt. Sie gehört inzwischen dem irischen Abbott- Konzern.


Fehlbuchungen und Bilanzfälschungen betrafen Muttergesellschaft
Wegen dieser Beringer Tochter erstattete die Schutzvereinigung Schweizer Anleger Strafanzeige wegen Vermögensdelikten und Urkundenfälschung gegen Jomed-Verantwortliche. Das Schaffhauser Untersuchungsrichteramt hat nun am Freitag mitgeteilt, die Fehlbuchungen und Bilanzfälschungen hätten die schwedische Jomed- Muttergesellschaft betroffen.


Strafverfahren wegen Insiderhandels läuft noch
Bei der Jomed AG in Beringen seien keine strafbaren Handlungen festgestellt worden. Für die in den Niederlanden und Schweden begangenen Delikte sei die Schweiz nicht zuständig, weil sie von Ausländern im Ausland begangen worden seien. In der Schweiz sei aber noch in Zürich ein Strafverfahren wegen Insiderhandels hängig. (awp/mc/ab)

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