Konkurrenzkampf auf dem Zeitungsmarkt mit «Sonntag» und Gratisblatt «.ch»

Der «Sonntag» wird in einer Auflage von 210`000 Exemplaren den Abonnenten des MZ-Zeitungsverbunds zugestellt. Zudem werden 30`000 Exemplare an die Kioske in der Schweiz geliefert. Insgesamt werden neun verschiedene «Sonntag»-Ausgaben produziert. Der Titel wird mit der jeweiligen Kurzform der Partner – wie AZ für «Aargauer Zeitung» – ergänzt. Zum Verbund gehören die «Solothurner Zeitung» (SZ) mit Kopfblätter, das «Oltner Tagblatt» (OT), das «Zofinger Tagblatt» (ZT) und die «Basellandschaftliche Zeitung» (BZ). Die Federführung hat die AZ Medien Gruppe. Mit der siebten Ausgabe will AZ-Verleger Peter Wanner auf den veränderten Leser- und Anzeigenmarkt reagieren. Der Sonntag sei zum Lesetag geworden, sagte Wanner.

Nach «Südostschweiz am Sonntag»-Vorbild
Der MZ-Verbund folgt dem Vorbild der «Südostschweiz am Sonntag» in Chur. Verleger Hanspeter Lebrument lancierte die Sonntagsausgabe im Mai 2006. Den Markt in der Deutschschweiz hatten sich zuvor der «Sonntags-Blick» (Ringier), die «SonntagsZeitung» (Tamedia) und die «NZZ am Sonntag» (NZZ Gruppe) aufgeteilt. Der Konkurrenz aus dem Mittelland begegnet die «Basler Zeitung» (BaZ) mit einem neuen Bund in ihrer Samstagausgabe. Der Bund «wochenende.» wird erstmals am kommenden Samstag beigelegt. Ferner lancierte die BaZ für ihre Abonnenten ein Jahres-Kombiangebot mit der «SonntagsZeitung».

Gratisblätter: Neue Gratiszeitung «.ch»
Härter wird ebenfalls der Verdrängungskampf auf dem Markt der Gratisblätter. Nach «20 Minuten» (Tamedia), «heute» und «CASH daily» (beide Ringier) erscheint am kommenden Mittwoch erstmals die Gratiszeitung «.ch» in einer Auflage von 440`000 Exemplaren. Hinter der Gratiszeitung stehen Privatinvestoren aus der Schweiz und dem Ausland. «.ch»-Initiator Sacha Wigdorovits ist Mitbegründer von «20 Minuten» und ehemaliger «Blick»-Chefredaktor. Das Blatt wird in den Agglomerationen Zürich, Basel, Bern, Luzern und St. Gallen vor 7 Uhr grösstenteils nach Hause geliefert. 1`000 Angestellte der Post-Tochter DMC werden unterwegs sein, um die 35`000 Zeitungsständer vor den Liegenschaften zu füllen. Von den 8`000 angeschriebenen Hauseigentümern hätten sich lediglich 150 gegen das Aufstellen eines Ständers ausgesprochen, sagte Wigdorovits, Delegierter des Verwaltungsrates. Ein Drittel der Auflage soll von Kolporteuren verteilt sowie in Boxen bei Bahnhöfen und Haltestellen aufgelegt werden. Die Zeitung mit durchschnittlich 32 Seiten im Tabloid-Format erscheint von Montag bis Freitag. Im Visier hat «.ch» das Lesersegment der 19- bis 59-Jährigen, die an seriöser Information interessiert sind. Chefredaktor ist Rolf Leeb. In der Redaktion in Zürich arbeiten 40 Journalisten. (awp/mc/ar)

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