Lanxess erhöht Jahresprognose nach Gewinnschub im 2. Quartal

Die positive Geschäftsentwicklung setze sich im laufenden dritten Quartal fort. Ein ausgeprägtes Sommerloch sei nicht zu erwarten. Gleichwohl bestehe weiter das Risiko von Rückschlägen etwa durch steigende Preise für Rohstoffe, Kursschwankungen des Euro, das Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme und die Konsolidierung der staatlichen Haushalte. Für das laufende Jahr ist Heitmann nun insgesamt deutlich positiver gestimmt. Dank einer weiter kräftigen Nachfrage in den aufstrebenden Wirtschaftsregionen sei nun im Gesamtjahr ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sondereinflüssen von etwa 800 Millionen Euro zu erwarten, sagte er. Bisher waren 650 bis 700 Millionen Euro veranschlagt worden. Die Krise lässt der Konzern nach einem starken ersten Halbjahr weitgehend hinter sich. 2009 hatten die Leverkusener bei Umsätzen von 5,06 Milliarden Euro operativ 465 Millionen Euro verdient.


Kautschuk-Nachfrage treibt Umsatz an
Entscheidender Treiber blieb auch im zweiten Quartal die anhaltend starke Nachfrage nach synthetischem Kautschuk in Asien und insbesondere Lateinamerika. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 48 Prozent auf 1,828 Milliarden Euro. Gründe waren höhere Absatzmengen in den wesentlichen Kundenindustrien und die Schwäche des Euro zum US-Dollar und dem brasilianischen Real. Gestiegene Kosten für Rohstoffe seien vollständig durch Preiserhöhungen an die Kunden weiter gegeben worden. Das operative Ergebnis (EBITDA) vor Sondereinflüssen schnellte auf 269 (Vorjahreszeitraum: 112) Millionen Euro in die Höhe. Der Gewinn sprang auf 131 (Vorjahr: 17) Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt deutlich niedrigere Werte erwartet. Am Finanzmarkt war die erste Reaktion entsprechend positiv. Die Aktien legten vorbörslich um 1,92 Prozent auf 39,49 Euro zu. Händler zeigten sich von dem Quartalsbericht positiv überrascht. Auch die Anhebung der Prognose kam am Markt gut an.


Sparprogramm teilweise aufgehoben
Lanxess gehe gestärkt aus der Krise hervor, sagte Heitmann. Deshalb sei es an der Zeit, finanzielle Einschnitte zurückzunehmen. So erhielten die mehr als 6.000 deutschen Tarifmitarbeiter wieder ein volles Weihnachtsgeld. Ausserdem sei gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) für den Grossteil der Tarifmitarbeiter in Deutschland die Aufhebung der Arbeitszeitverkürzung zum 1. Januar 2011 sowie eine Sonderzahlung im April 2011 vereinbart. Die Kürzung der variablen Bezüge der leitenden Mitarbeiter und Angestellten sowie des Vorstandes werden dem Konzern zufolge ebenfalls teilweise zurückgenommen. Allerdings könne der Konzern die flexiblen Kostenstrukturen nicht vollständig abschaffen. Noch immer sei das wirtschaftliche Umfeld für einige Geschäftsbereiche und in einigen Regionen schwierig. (awp/mc/ss/12)

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