Leica: Verkaufsofferte der Metrologie-Sparte brachte Stein ins Rollen

Leica war im vergangenen Dezember an Hexagon herangetreten, wie deren Chef Ola Rollén in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» bestätigte. Hexagon brach die Gespräche über einen Teilverkauf der Metrologie-Division schliesslich aber ab.


Metrologie allein nicht sinnvoll
Hexagon habe sich die Sparte angeschaut, sei aber zum Schluss gekommen, dass der Kauf der Metrologie allein nicht sinnvoll sei. Die Division sei stark vom Leica-Bereich Bau und Vermessung abhängig, der beim Ostschweizer Konzern verblieben wäre, erklärte Rollén.


Gespräche mit Hexagon
Leica-Chef Hans Hess liess bereits am Freitag durchblicken, dass es Gespräche gegeben hatte: Hexagon habe bislang keine Einsicht in die Leica-Bücher erhalten – mit Ausnahme der Metrologie-Sparte, sagte Hess an einer Telefonkonferenz. Rollén zeigte sich erstaut über diese Äusserung, da Vertraulichkeit vereinbart worden sei.


«Geld anderweitig einsetzen»
Der Chef des schwedischen Technologiekonzerns warb erneut für die Vorzüge einer Fusion der beiden Unternehmen: «Wenn Leica allein bleibt, müsste sie massiv in die Entwicklung von Software investieren, die wir schon haben. Wenn wir uns aber zusammenschliessen, können wir dieses Geld anderweitig einsetzen.»


Leica-Führung bestreitet Vorzüge
Die Leica-Führung bestreitet die industriellen Vorzüge eines Zusammenschlusses. Am Wochenende erhielt sie Sukkurs von der Gewerkschaft Unia: Eine Fusion sei wegen mangelnder Synergien nicht sinnvoll und gefährde «auf fahrlässige Weise» die Arbeitsplätze in der Schweiz, heisst es in einer Unia-Mitteilung.


Gewerkschaft Unia fordert Ablehnung der Hexagon-Offerte
Die Unia forderte die Leica-Aktionäre auf, die Hexagon-Offerte abzulehnen. Anstatt «kurzfristige, rein finanzielle Perspektiven» zu verfolgen, müssten sie «die nachhaltige und erfolgversprechende Strategie des Industrieunternehmens Leica» unterstützen. (awp/mc/gh)

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