Lohnstrukturerhebung : Schweizer Kaderlöhne variieren stark – Boni nehmen zu

Zwischen 2004 und 2006 sind die Löhne des Topmanagements, der 10% der bestbezahlten höchsten Kader, zudem um durchschnittlich 5,3% auf 21’472 CHF gestiegen, wie die Lohnstrukturerhebung 2006 des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt.


Zunahme der Löhne bis 24 Prozent
Je nach Branche nahmen die Löhne gar um bis zu 24% (Versicherungen) zu. Gleichzeitig wurden 2006 auch mehr Boni ausbezahlt. Rund ein Viertel der Angestellten in der Schweiz erhielt Boni. Der Dienstleistungssektor verteilte rund zweimal mehr Boni als der industrielle Sektor. Auch hier hängt die Auszahlung von der Branche ab. Während im Versicherungsgewerbe fast drei Viertel der Angestellten Boni erhielten, waren es im Gastgewerbe gerade mal 6%. 62% der Angestellten, die einen Bonus erhielten, hatten zudem keine Kaderfunktion inne.


Boni als Flexibilisierung der Arbeitskosten
Mit den Boni würden die Unternehmen ein Instrument zur geschäftsgangorientierten Flexibilisierung ihrer Arbeitskosten nutzen, sagte Thomas Daum, Direktor der Schweizerischen Arbeitgeberverbandes am Dienstag vor den Medien. Dies sei im Hinblick auf die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit auch im konjunkturellen Abschwung wichtig.


Gewerkschaft Unia nicht zufrieden
Nicht zufrieden mit der Entwicklung der Kaderlöhne zeigt sich Andreas Rieger, Co-Präsident der Gewerkschaft Unia. Durch die Lohnerhöhungen in den Chefetagen habe es kein Geld mehr gehabt, um die Löhne der einfachen Angestellten zu erhöhen. Ausserdem würden die Saläre der allerobersten Kader wie Marcel Ospel in der Statistik fehlen. (awp/mc/gh)

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