Londoner Börse LSE geht auf Partnersuche

Dies sagte LSE-Chefin Clara Furse dem «Handelsblatt» (Freitag). «Wir führen viele Gespräche. Die Frage ist: Wie lassen sich diese Diskussionen umsetzen, so dass sie Wachstum und Wert für die Aktionäre schaffen?» Als Regionen mit besonders grossem Wachstumspotenzial nannte die Börsenchefin Asien, die Golfstaaten und Lateinamerika.


Netz an Partnerschaften ausbauen
Um dem wachsenden Konsolidierungsdruck in der Börsenlandschaft zu begegnen, will die LSE ihr Netz an Partnerschaften ausbauen. Die Londoner kooperieren bereits mit der Tokioter Börse. Die beiden Partner wollen ihre Wachstumsmärkte ausbauen, gemeinsame Produkte entwickeln und handeln sowie ihren Kunden einen besseren Marktzugang gewähren. «Wir reden mit anderen potenziellen Partnern über ähnliche Themen>, sagte Furse. Aber auch Fusionen und Übernahmen seien Ansätze um das Wachstum voran zu treiben. «Wir werden dabei allerdings vorsichtig vorgehen und strikt darauf achten, dass jede Transaktion Wert für unsere Aktionäre schafft», sagte Furse.


Konsolidierungsdruck in der Branche weiter erhöht
Aber auch eine Übernahme der LSE wollte Furse nicht ausschliessen. Furse erwartet in den kommenden Jahren «noch viel Bewegung in der internationalen Börsenlandschaft». Am Ende der Konsolidierung werden nach Meinung der Managerin «drei internationale Finanzzentren mit jeweils einer bedeutenden Börse übrig bleiben, eins in jeder Zeitzone». Zuletzt hatte die New Yorker Börse NYSE den europäischen Konkurrenten Euronext geschluckt und damit den Konsolidierungsdruck in der Branche weiter erhöht. Die LSE selbst hat in den vergangenen zwei Jahren gleich drei Übernahmeversuche abgewehrt. Die Briten hatten erst der Deutschen Börse , dann der australischen Bank Macquarie und schliesslich der US-Technologiebörse NASDAQ einen Korb gegeben.


Keinerlei Kontakte mit der NASDAQ
Die NASDAQ hält nach ihrem im Februar gescheiterten Anlauf noch immer knapp 30 Prozent der LSE-Aktien und dürfte nach britischem Recht erst nach zwölf Monaten einen neuen Übernahmeversuch starten. Gegenwärtig hat die LSE aber keine Anzeichen für einen weiteren Vorstoss der Amerikaner. «Derzeit gibt es keinerlei Kontakte mit der NASDAQ», sagte Furse. (awp/mc/ab)

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