L’Oreal steigert Halbjahres-Überschuss – Aktie verliert

Der Konzern rechnete zuletzt mit einem organischen Umsatzwachstum von rund sechs Prozent. Für den Gewinn sei im Gesamtjahr mit einem prozentual zweistelligen Zuwachs auf währungsbereinigter Basis zu rechnen, teilte L’Oreal am Donnerstagabend mit. Im ersten Halbjahr erhöhte sich der Überschuss vor Sonderposten um 6,4 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro und damit stärker als von Analysten erwartet. L’Oreal verhalfen eigenen Angaben zufolge eine vorteilhaftere Steuerquote sowie eine verbesserte Kostenkontrolle zu dem Ergebnis. Auch die steigenden Rohstoffkosten hätten so kompensiert werden können, hiess es. Der operative Gewinn legte um vier Prozent auf 1,50 Milliarden Euro zu und lag knapp unter der Marktprognose.

Aktie unter Druck
Beim Umsatz erzielte der Konzern ein Plus von 1,6 Prozent auf 8,65 Milliarden Euro, wobei Asien und Osteuropa zweistellige Zuwächse verbuchten. Westeuropa und Nordamerika entwickelten sich rückläufig. Währungsbereinigt lag der Zuwachs auf Konzernebene bei 7,1 Prozent. L’Oreal hatte seine Umsatzzahlen bereits vor einem Monat veröffentlicht.


Sorge um die weitere Entwicklung des Konzerns überdeckt
An der Börse überdeckte die Sorge um die weitere Entwicklung des Konzerns die Nachricht vom gestiegenen Überschuss. Als schlechtester Wert im französischen Leitindex CAC 40 sackte die L’Oreal-Aktie in einem festeren Markt zuletzt um 3,68 Prozent auf 67,24 Euro. Seit Jahresbeginn hat das Papier nahezu 30 Prozent an Wert eingebüsst. Beunruhigt zeigten sich Analysten vor allem über den abgegebenen Ausblick. L’Oreal nenne erstmals seine Gewinnprognose auf währungsbereinigter Basis, hiess es.

Marktanteil soll steigen – neue Kosmetik Produkte
Dem Pariser Finanzblatt «La Tribune» sagte Konzernchef Jean-Paul Agon, dass im laufenden Jahr der globale Marktanteil von 15,7 auf 16 Prozent steigen werde. Die einst als «Kirsche auf dem Kuchen» bezeichneten Märkte Asien, Osteuropa und Lateinamerika seien mittlerweile zusammen wichtiger als Westeuropa oder die USA und blieben dabei in voller Expansion. Zugleich verteidigte der Vorstandschef den Zukauf der Kosmetikmarke Yves Saint-Laurent Beauté für 1,11 Milliarden Euro von PPR Der Preis sei gerecht. Neben Giorgio Armani und der US-Marke Ralph Lauren habe L’Oreal noch eine französische Marke gefehlt. Im kommenden Jahr werde L’Oreal unter diesen drei Luxusmarken in Asien neue Produkte auf den Markt bringen. (awp/mc/gh/24)

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