Mehr Meldungen wegen Verdachts auf Geldwäscherei

Wie im Vorjahr kamen zwei Drittel aller Meldungen aus dem Bankensektor. Bei knapp 54% der Verdachtsmeldungen können laut fedpol strafbare Handlungen angenommen werden, vor allem Betrugsdelikte. Einen Rekord gab es auch bei den Vermögenswerten: Mit rund 2,23 Mrd CHF waren diese so hoch wie noch nie. Dies lasse sich dadurch erklären, dass es bei ein paar wenigen Meldungen um erhebliche Vermögenswerte gehe, schreibt das fedpol. So seien allein bei zwei Meldungen 725 Mio CHF im Spiel. Es bestehe der Verdacht auf Anlagebetrug und Kursmanipulation.


Terrorismusfinanzierung in kleinen Tranchen
Im Zusammenhang mit Terrorismusfinanzierung gingen sieben Verdachtsmeldungen ein. Auffällig seien die «betragsmässig kaum ins Gewicht fallenden» Vermögenswerte von insgesamt rund 9’500 CHF, hält das fedpol fest. Dies entspreche der Erkenntnis, dass in der Terrorismusfinanzierung kleine Summen überwiesen würden. Nur zwei der sieben Verdachtsmeldungen haben gemäss fedpol einen Bezug zu einer offiziellen Liste über Terroristen. Auslöser für die übrigen Meldungen waren Drittinformationen wie Presseartikel oder Hinweise von Strafverfolgungsbehörden.


Verdachtsmeldungen von «hoher Qualität» 
89% der Meldungen wurden 2009 an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet – ein weiterer Rekord. Dies zeigt gemäss dem fedpol, dass die Verdachtsmeldungen eine hohe Qualität aufweisen. In den letzten drei Jahren hatten die Meldungen ebenfalls zugenommen, 2007 um 30%. Statistisch erfasst werden die Meldungen seit 1998. Die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) dient als «Filter» zwischen der Finanzbranche und den Strafverfolgungsbehörden. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Kontrollstelle zur Bekämpfung der Geldwäscherei im Eidgenössischen Finanzdepartement. (awp/mc/ps/15)

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