Mehrheit der Urner für zweite Gotthard-Röhre

40 Prozent sind dagegen, 4 Prozent unentschlossen, wie die Alpen-Initiative am Wochenende mitteilte und merkt an, dass Umfragen in der Vergangenheit stets weit daneben gelegen hätten. Bereits im Vorfeld der Avanti-Abstimmung von 2004 hatte eine repräsentative Umfrage ergeben, dass eine 60-Prozent-Mehrheit die zweite Röhre wünscht. In der Volksabstimmung wurde dann aber das Strassenprojekt von 62,8 Prozent der Stimmberechtigten abgelehnt – als klares Plebiszit gegen eine zweite Gotthardröhre, wie die VOX-Analyse ergeben hat. Art. 84 der Bundesverfassung verbietet seit 1994 den Ausbau der Kapazitäten der Transitstrassen durch die Schweiz. Sollte dieser Grundsatz geändert werden, braucht es eine eidgenössische Volksabstimmung. Eine einspurige zweite Röhre, wie auch vorgeschlagen wird, wäre nur ein Trojanisches Pferd.


Alpen-Initiative: Zweite Röhre bringt massiven Mehrverkehr
Für Fabio Pedrina, Präsident der Alpen-Initiative, ist klar: «Mit einer zweiten Röhre droht massiver Mehrverkehr, mehr Lärm, eine weitere Beeinträchtigung der Lebensqualität in den Tälern. Zudem würde sich der Stau einfach vom Gotthardtunnel weg an andere Stellen verlagern. Überdies würde die Verlagerung des Güterverkehrs von den Strasse auf die Bahn, die vom Volk gutgeheissen wurde, sabotiert.»


Autoverlad auf die Bahn als Lösung?
Politisch wird heute als Hauptgrund für eine zweite Röhre die Sanierung des bestehenden Tunnels vorgebracht. Für die Befragten allerdings ist dies kein Grund für den Bau einer zweiten Strassenröhre. Laut der Umfrage sehen 74 Prozent der Befragten in einem Autoverlad auf die Bahn die Lösung. Mit der Eröffnung der NEAT 2018 – und erst dann muss der Strassentunnel saniert werden – werden genügend Kapazitäten zur Verfügung stehen. Neben den beiden Alptransit-Tunnels, den bestehenden Eisenbahn- und Autobahntunnels sowie der Passstrasse braucht es keine zusätzliche 5. Röhre am Gotthard. (alpen-initiative/mc/ps)

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