Mercedes-Entwicklungschef: «Qualitätsprobleme liegen hinter uns»

Ich bin mir sehr sicher, dass diese Themen hinter uns liegen», sagte Mercedes-Entwicklungschef und Konzernvorstand Thomas Weber am Montagabend in Barcelona der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Er räumte aber ein, dass in der Vergangenheit das Qualitätsmanagement lückenhaft gewesen sei. «Jeder Fehler, der passiert, schmerzt auch persönlich.»


1,3 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen
Mercedes hatte weltweit 1,3 Millionen Fahrzeuge fast aller Baureihen wegen Brems- und Elektronikproblemen in die Werkstätten zurückgerufen. DaimlerChrysler hat inzwischen die Zusammenarbeit mit den Zulieferern verstärkt, um ähnliche Pannen in Zukunft zu verhindern. Der Konzern habe sein Know-how gerade bei den komplexen Elektronik-Anwendungen verstärkt, sagte der für die Entwicklung der Mercedes Car Group zuständige Topmanager bei der Vorstellung der neuen B-Klasse.


«Deutlich über 50.000 Fahrzeuge» absetzen
Anfang Februar hatte Mercedes-Chef Eckhard Cordes wegen des schwachen Dollar die Einführung der neuen B-Klasse in den USA verschoben. In Kanada und Mexiko wird das Fahrzeug aber auf den Markt kommen. Die B-Klasse, die ab Juni ausgeliefert werden soll, wird im badischen Rastatt gebaut. Von dem auf der A-Klasse basierenden neuen Modell wolle DaimlerChrysler im ersten vollen Verkaufsjahr «deutlich über 50.000 Fahrzeuge» absetzen, so Weber. Der überwiegende Teil der Kunden werde sich für einen Diesel-Motor entscheiden. Insgesamt erwartet er bei der Baureihe A/B-Klasse einen Jahresabsatz von deutlich mehr als 200.000 Autos. Die Baureihe werde bereits im ersten Lebenszyklus das angestrebte Margenziel von sieben Prozent erreichen.


Effizienzprogramm CORE
Mercedes-Chef Eckhard Cordes will bis 2007 durch das Effizienzprogramm CORE die Kosten um drei bis vier Milliarden Euro reduzieren und die Umsatzrendite von 3,3 auf 7 Prozent anheben. Der Gewinn der Mercedes Car Group (Mercedes-Benz, Maybach, smart) war 2004 um 47 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro abgesackt. Die Zahlen für das erste Quartal 2005 werden am Donnerstag veröffentlicht.


Entscheidung über Mercedes-Werks in Brasilien kurzfristig fällen
Weber kündigte in Barcelona an, dass die Entscheidung über die Auslastung des Mercedes-Werks in Brasilien kurzfristig fallen werde. Ursprünglich sollte in Juiz de Fora, zusätzlich zur A- und C-Klasse, der inzwischen gestoppte smart-Geländewagen formore produziert werden. Eine Schliessung des Werks ist aber nicht vorgesehen. «Das ist ein sehr effizientes Werk und ich glaube, dass wir dort Perspektiven aufzeigen können», sagte Weber. Es wird spekuliert, dass der geplante neue Mercedes-Geländewagen (SUT) dort gebaut werden könnte. Um diese Produktion kämpft auch das Werk in Bremen. (awp/mc/gh)

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