Mineralölkonzerne fahren dank hohen Ölpreisen satte Gewinne ein

Das ist zudem der bislang höchste Quartalsgewinn eines US-Unternehmens. Trotz eines Rückgangs der Öl- und Gasförderung um mehr als zehn Prozent kletterte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 40 Prozent auf 138,1 Milliarden Dollar, wie der weltgrösste börsennotierte Ölkonzern mitteilte. Trotz der Rekordzahlen verfehlte ExxonMobil allerdings die hohen Markterwartungen. Analysten hatten vor der Veröffentlichung der Geschäftszahlen mit einem noch weitaus stärkeren Gewinnsprung gerechnet. In New York reagierten die Anleger an der Börse enttäuscht auf die Quartalsbilanz von ExxonMobil.


Höhere Investititonen
Konzernchef Rex Tillerson sprach laut Unternehmensmitteilung von einem Rekordergebnis. Als Gründe nannte er unter anderem die Höchstpreise beim Rohöl und beim Gas. Allerdings sei die Gewinnmarge durch schwächere Ergebnisse im Raffineriegeschäft und im Bereich Chemie teilweise belastet worden. Hinzu kämen geringere Produktionsvolumen und gestiegene Kosten, sagte Tillerson weiter. Zu den Geschäften im weiteren Jahresverlauf machte der ExxonMobil-Chef in seiner kurzen Stellungnahme keine Angaben.


Wie aus der Veröffentlichung der Quartalsbilanz weiter hervorging, steigerte ExxonMobil die Investitionen in allen Geschäftsbereichen. Ziel sei es, die Produktionskapazitäten bei Rohöl, Gas und raffinierten Produkten vor dem Hintergrund der weiter steigenden Nachfrage zu erhöhen. Demnach habe der Konzern die Ausgaben zur Erschliessung neuer Öl- und Gasvorkommen im Berichtszeitraum um 38 Prozent auf 7,0 Milliarden Dollar gesteigert.


Shell-Gewinn klettert um 5 %
Beim britisch-niederländischen Konkurrenten Royal Dutch Shell stieg der Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten von April bis Juni im Vergleich zur Vorjahresperiode um fünf Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar (5,05 Mrd Euro). Laut einem Sprecher des weltweit zweitgrössten regierungsunabhängigen Ölkonzerns in London kletterte der bereinigte Gewinn von Shell sogar auf 8,6 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte von fast 85 auf 131,4 Milliarden Dollar zu, während die Produktion mit 3,13 Millionen Barrel Öl-Äquivalenten pro Tag leicht zurückging.


Schwierigkeiten an anderer Stelle ausgeglichen
Shell betonte, die hohen Ölpreise hätten Schwierigkeiten an anderer Stelle ausgeglichen. Im Juni hatten zum Beispiel Lastwagenfahrer in Grossbritannien gestreikt und die Versorgung von Tankstellen behindert.


Gewinnsprung bei BP
Auch der britische Ölgigant BP hatte bereits zu Wochenbeginn über einen Gewinnsprung berichtet: Im zweiten Quartal schnellte der Überschuss um 28 Prozent auf knapp 9,5 Milliarden Dollar nach oben. Er summiert sich damit für das erste Halbjahr auf 16,9 (Vorjahr: 12) Milliarden Dollar. Bereinigt um Sondereffekte verdiente BP von April bis Juni 8,6 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen am Markt. Zu Wiederbeschaffungskosten legte der Gewinn bei BP im Quartal um sechs Prozent auf rund 6,9 Milliarden Dollar zu. Die Produktion blieb bei der europaweiten Nummer zwei nach Shell mit 3,83 Millionen Barrel Öl-Äquivalenten pro Tag nahezu unverändert. (awp/mc/pg/32)

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