Mohn-Familie will bei Bertelsmann am Ruder bleiben

«Mein Mann, unsere Kinder und ich, wir haben eine ganz klare Haltung, nämlich die, dass es für externe Investoren bei einer Grenze von maximal 25 Prozent bleibt», sagte sie dem «Manager Magazin». Dies könne ein Aktionär sein wie heute die die Groupe Bruxelles Lambert (GBL) , «das können aber auch tausende von Einzelaktionären sein».


Für angelsächsische Investoren mögen das Absurditäten sein
«Die Bertelsmann Stiftung und die Familie Mohn selbst werden keine Anteile abgeben», sagte Mohn. Die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft werde deshalb weiterhin 75 Prozent der Stimmrechte kontrollieren. Diese Mehrheit halte sie für notwendig, um die Unternehmenskultur dauerhaft zu sichern. «Für angelsächsische Investoren mögen das Absurditäten sein. Für Bertelsmann sind diese Prinzipien elementar.» Darüber hinaus sei es aber «von untergeordneter Bedeutung», ob die Bertelsmann-Aktie an der Börse notiert sei oder nicht. «Der Börsengang ist eine Option, aber nicht die einzige.» Bertelsmann bereite sich sowohl auf einen Börsengang als auch auf einen Rückkauf vor.


Rückkauf der GBL-Minderheitsbeteiligung
Auf der Haupt versammlung des Unternehmens hatte die Führung von Bertelsmann am Montag erstmals einen Rückkauf der GBL-Minderheitsbeteiligung ins Spiel gebracht und angekündigt, darauf vorbereitet zu sein, das Paket von 25,1 Prozent der Firmenanteile «zu einem angemessenen Preis» zurückzukaufen. Die GBL hat von diesem Dienstag an das vertragliche Recht, den Börsengang ihres Aktienpaketes zu verlangen. Presseberichten zufolge liegen die Preisvorstellungen beider Seiten weit auseinander. Während die GBL den Wert des 25,1-Prozent Paketes auf rund fünf Milliarden Euro taxiere, schätze Bertelsmann den Wert auf rund 3,5 Milliarden Euro.


Mögliche Trennung vom Musikverlag BMG Music Publishing
In den vergangenen Tagen war darüber spekuliert worden, Bertelsmann könnte sich von seinem Musikverlag BMG Music Publishing trennen, um den Kaufpreis im Falle eines Rückkaufs aufzubringen. «Das sind Überlegungen, die vor allem Finanzanalysten anstellen», sagte Mohn, schloss den Verkauf aber nicht kategorisch aus: Im Vorstand werde regelmässig darüber nachgedacht, «ob das Portfolio an geschäftlichen Aktivitäten passt oder womöglich zu breit ist». Den in Medienberichten genannten Verkaufspreis von mehr als zwei Milliarden Euro bezeichnete sie aber als «pure Spekulation». (awp/mc/th)

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