Morgan Stanley stemmt sich gegen Branchengrössen

Experten hatten mit deutlich mehr gerechnet. «Das Umfeld bleibt extrem ungewiss», sagte Bankchef James Gorman, der die Bank seit knapp drei Wochen führt. Der Kurs sank im frühen New Yorker Handel um rund 1,4 Prozent. Insbesondere das Geschäft mit Staats- und Unternehmensanleihen verlief enttäuschend. «Der Wettbewerb ist hier besonders stark», sagte ein US-Analyst. In den USA muss sich Morgan Stanley mit deutlich grösseren Rivalen wie Goldman Sachs oder JP Morgan Chase messen, die schon wieder einen Milliardengewinn nach dem anderen einfahren.


10 Mrd. Dollar zurückbezahlt
Vor einem Jahr, zum Höhepunkt der Finanzkrise, war Morgan Stanley mit 11,3 Milliarden Dollar in die Verlustzone gerutscht. Sie hatte sich wie so viele Konkurrenten mit US-Hypotheken verspekuliert und musste staatliche Hilfe in Anspruch nehmen. Im Juni zahlte die Bank die erhaltenen 10 Milliarden Dollar zurück. Befreit von der Abgabenlast gelang ihr im dritten Quartal wieder ein Gewinn. Die Börsianer waren uneins, was sie mit den jüngsten Zahlen anfangen sollten. Vorbörslich schwankte der Kurs und lag zuletzt leicht im Plus.


Goldman-Zahlen am Donnerstag
Morgan Stanley gehört neben Branchenprimus Goldman Sachs zu den letzten beiden grossen unabhängigen Investmentbanken der Wall Street. Der Rivale kommt an diesem Donnerstag mit Zahlen heraus und dürfte Morgan Stanley mit einem geschätzten Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar bei weitem übertreffen. Bankchef Gorman zeigte sich jedoch gewiss, mit der angestossenen Neuaufstellung den Anschluss zu finden: Sein Haus übernahm von der gestrauchelten US-Grossbank Citigroup die Mehrheit an deren Handelsgeschäft (Smith Barney), trennte sich vom US-Fondsgeschäft und schmiedete ein Bündnis mit dem japanischen Wettbewerber Mitsubishi Corp.  (awp/mc/pg/22)

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