Moskau bestätigt gekürzte Ölexporte nach Deutschland – Ausmass unklar

Die zweitgrösste russische Ölfirma Lukoil habe ihren Lieferumfang um etwa ein Drittel gekürzt, teilte das Unternehmen der Nachrichtenagentur Interfax zufolge mit. Die Gründe für die Einschränkungen seien nicht bekannt, sagte Transneft-Vizepräsident Sergej Grigorjew. Lukoil habe im Juli und August seine Lieferverpflichtungen nicht erfüllt. Es war zunächst unklar, wie hoch der Anteil von Lukoil an den gesamten Lieferungen über die Pipeline ist. Die brandenburgische Raffinerie Schwedt hatte zuvor über Lieferkürzungen berichtet, diese aber nicht als dramatisch bezeichnet. Lukoil wollte zunächst nicht Stellung nehmen, meldete Interfax unter Berufung auf einen Unternehmenssprecher. Das Unternehmen wolle in den nächsten Tagen eine Antwort geben. Zwischen Januar und Mai dieses Jahres habe Lukoil 2,4 Millionen Tonnen nach Deutschland geliefert, hiess es.


Lukoil wiederholt mit Versuchen gescheitert, Raffinerien in Westeuropa zu übernehmen
In den vergangenen Jahren war Lukoil wiederholt mit Versuchen gescheitert, Raffinerien in Westeuropa zu übernehmen. Im Frühjahr hatte das Unternehmen sein Interesse am Einstieg bei der Wilhelmshavener Raffinerie Gesellschaft (WRG) bekundet. 2006 hatte Lukoil 95,2 Millionen Tonnen Rohöl gewonnen und 53,8 Millionen Tonnen verarbeitet. Der Konzern besitzt in Russland, Rumänien, Bulgarien und der Ukraine acht Raffinerien mit einer Gesamtkapazität von 58,5 Millionen Tonnen im Jahr. Zudem hat Lukoil 5830 Tankstellen in 18 Ländern. (awp/mc/gh)

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