Neue Geräte bringen Sony Ericsson keine Wende

Nach wie vor steckt das Unternehmen tief in den roten Zahlen. 2010 hofft der Handyhersteller auf eine Besserung. Der weltweite Handymarkt wird nach Einschätzung von Sony Ericsson leicht wachsen. Für die eigene Entwicklung gab das Unternehmen keine Prognose.


Trend zu Smartphones verschlafen
Weltweit sind die Handyverkäufe aller Hersteller im vergangenen Jahr nach den Schätzungen von Sony Ericsson um acht Prozent zurückgegangen. Wie schlecht Sony Ericsson abschnitt, zeigen die Erlöse im Schlussquartal, die gegenüber dem Vorjahr um rund 40 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro einbrachen. Die Flaute am Handymarkt zusammen mit einer unerwartet starken Nachfrage nach Touchscreen-Geräten im mittleren Preissegment seien der Grund für den Absatz- und Umsatzrückgang. Nach Meinung vieler Analysten hat das Gemeinschaftsunternehmen von Sony und Ericsson den Trend zu den neuen computerähnlichen Smartphones zu lange verschlafen. Im Vergleich zum dritten Quartal zeigte sich aber eine leichte Besserung.


Zwei neue Touchscreen-Geräte
Diese führte Unternehmenschef Bert Nordberg auf die beiden neuen Touchscreen-Geräte zurück, die Sony Ericsson pünktlich zum Weihnachtsgeschäft ins Rennen schickte. Bislang haben die neuen Geräte aber keine Wende gebracht. Weltweit versuchen die Handyhersteller den Erfolg von Apples iPhone zu kopieren. Zumindest bremste der Handyhersteller mit seinen neuen Smartphones den Rückgang des durchschnittlichen Verkaufspreises. Dieser lag im Schlussquartal bei 120 Euro – sechs Euro mehr als im dritten Quartal.


Schlankheitskur
Der neue Sony-Ericsson-Chef Nordberg gab sich dennoch zuversichtlich: Die neuen Geräte verbunden mit dem Umstrukturierungsprogramm wirkten sich langsam positiv auf das Finanzergebnis aus. Sony Ericsson versucht sich zu verschlanken. Bis Mitte 2010 will der Handyhersteller seine Kosten um jährlich 880 Millionen Euro senken. Dafür wurden auch einige Arbeitsplätze gestrichen. Allein 2009 wurden 2.500 Menschen gekündigt. Insgesamt soll der Umbau 500 Millionen Euro kosten. Im abgelaufenen Quartal fielen allein 150 Millionen Euro an. Unterm Strich standen damit auch im Schlussquartal erneut rote Zahlen. Das Minus belief sich auf 167 Millionen Euro nach einem Verlust von 187 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das lag im Rahmen der Analystenerwartungen. Aktien von Ericsson legten mehr als ein Prozent zu. (awp/mc/ps/09)

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