Die starke Abhängigkeit vom Rohstoffmarkt ist allerdings ein zweischneidiges Schwert und birgt in Schwächephasen Risiken für die Gesamtwirtschaft. In der aktuellen Lage seien Aktien in den Emerging Markets im weltweiten Vergleich aber attraktiv bewertet.
Riesenvorräte vor der Küste Brasiliens
Die brasilianische Wirtschaft und zahlreiche ihrer Industriezweige dürften in den kommenden Jahren stark von den bis zu 100 Mrd. Barrel an Ölreserven profitieren, die an Brasiliens Küsten lagern. Zusammen mit den bestehenden Vorräten könnte sich das Land damit «unter die Top fünf produzierenden Länder katapultieren», meint Fidelity-Fondsmanager Nick Price. Russland ist seit dem Vorjahr ohnehin der weltweit grösste Öl- und Gasexporteur. Der Energiekonzern Gazprom repräsentiert dem Schwellenländer-Experten zufolge dabei mehr als ein Viertel des russischen Aktienmarkts.
Aufstieg zu Top-Wirtschaftsmächten
Seit Anfang 2009 haben die Kurse in Russland um über 200 Prozent zugelegt. Dabei geriet die Wirtschaft in der Krise in den Sog der einbrechenden Ölpreise. «Die Abhängigkeit von den Gas- und Ölexporten macht das Land gegenüber konjunkturellen Veränderungen anfällig», so Price. 2009 ist das Bruttoinlandsprodukt nach Angaben der nationalen Statistikbehörde um 7,9 Prozent geschrumpft. Zuletzt ist der Ölpreis aber wieder auf ein Niveau von über 80 Dollar pro Barrel geklettert. «Russland ist immer noch auf dem Weg, sich zur grössten Volkswirtschaft Europas zu entwickeln», sagt Price.
Attraktive Anlagemöglichkeiten
2050 könne Russland zu den vier global wichtigsten Wirtschaftsmächten gehören. Die Öl- und Gasindustrie sei schliesslich auch in der Lage, die gesamte Wirtschaft voranzutreiben. Auch in Brasilien locken Aktien mit langfristigen Wachstumsperspektiven. Innerhalb von 15 Jahren habe die brasilianische Wirtschaft das Potenzial, zu den Top-fünf aufzusteigen. Investoren würden in den beiden Schwellenländern besonders im Vergleich zu den Industriestaaten attraktive Anlagemöglichkeiten finden. (pte/mc/ps)
