Ölpreis trotz leichter Kursverluste weiter in Rekordnähe

Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im April 109,93 Dollar und damit 40 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete mit 107,21 Dollar 33 Cent weniger als am Vortag. Erst am Donnerstag war der US-Ölpreis auf einen Rekordwert von 110,98 Dollar gestiegen, während Brent-Öl mit 107,88 Dollar ebenfalls eine Höchststand markierte.


Gewinnmitnahmen
Händler erklärten die etwas schwächere Tendenz der Ölpreise mit Gewinnmitnahmen, nachdem die Ölnotierungen in der laufenden Woche täglich auf neue Rekordstände gestiegen waren. Trotz der leichten Kurseinbussen bleibe Rohöl – wie auch andere Rohstoffe – eine derzeit hoch im Kurs stehende Anlagemöglichkeit, sagte Rohstoffexperte Ed Meier vom Handelshaus MF Global. Nach wie vor würden die Ölpreise von der hohen Unsicherheit der Marktteilnehmer angesichts der Rezessionsangst in den USA beflügelt. Zudem würde der schwache Dollar und die weltweit hohe Inflationsraten weiterhin die Nachfrage nach Rohstoffen stützen.


Hohe Unsicherheit der Investoren
Auch Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank nennt die hohe Unsicherheit der Investoren und den schwachen Dollar als Triebfedern für die Ölpreise. Allerdings sei die Situation mittlerweile überhitzt, weswegen im Laufe des Jahres mit einer «heftigen» Korrektur nach unten zu rechnen sei. «Dennoch scheint die Dynamik hinter den Preisanstiegen derzeit weiterhin sehr stark zu sein, und neue Hochs bei Rohöl und anderen Rohstoffen sind wahrscheinlich», so Weinberg.


OPEC-Preis setzt Rekordjagd weiter fort
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat unterdessen seine Rekordjagd weiter fortgesetzt und ist erstmals über die Marke von 102 Dollar gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten der OPEC-Mitgliedsländer am Donnerstag 102,39 Dollar. Das waren 1,01 Dollar mehr als am Mittwoch. Die OPEC berechnet ihren Durchschnittspreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/gh)

Schreibe einen Kommentar