Im frühen Nachmittagshandel am Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im November 70,90 US-Dollar und damit 1,05 Dollar mehr als am Vortag.
Talfahrt nicht weiter fortgesetzt
Auch an der Rohstoffbörse in London setzte sich die Talfahrt des Ölpreises zum Wochenschluss vorerst nicht weiter fort. Der Preis für ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Dezember, hat zuletzt ebenfalls wieder leicht zulegt und stand bei 68,54 Dollar und damit 72 Cent höher als am Vortag.
Preisrutsch überzogen
Experten beschrieben den jüngsten Preisrutsch an den Ölmärkten als überzogen. Rohstoffexperte Frank Schallenbach von der Landesbank Baden-Württemberg rechnet in den kommenden Monaten mit einem deutlichen Rückgang des Angebots an den Ölmärkten. Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) werde auf der eilig einberufenen Konferenz am 24. Oktober die Förderung drosseln, sagte Schallenbach. Selbst eine Quotenermässigung von einer Million Barrel pro Tag würde bei dem aktuellen tiefen Ölpreisniveau nicht überraschen.
Kürzung der Fördermenge
Das Ölkartell hatte am Donnerstag das ausserplanmässiges Treffen um knapp einen Monat vorgezogen. Gründe für das Vorziehen wurden nicht genannt. Für den Experten Eugen Weinberg von der Commerzbank zeigt dieser Schritt, «dass der Ölpreis mittlerweile ein für einige Produzenten kritisches Niveau erreicht hat». Eine Kürzung der Fördermenge könne daher als sicher gelten. Ob diese Massnahme aber ausreichen wird, um den jüngsten Preisrückgang zu stoppen, ist für Weinberg jedoch fraglich.
OPEC-Preis gefallen
Unterdessen ist der Preis für OPEC-Rohöl am Donnerstag wieder gefallen, um mehr als fünf Dollar. Der Preis für ein Barrel Rohöl aus den Fördergebieten des Kartells sank im Vergleich zum Vortag um 5,24 Dollar auf 63,34 Dollar, teilte die OPEC am Freitag in Wien mit. Die OPEC berechnet ihren sogenannten Korbpreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten der Organisation. (awp/mc/gh/25)
