Oetker-Gruppe mit Umsatzsprung

Das operative, um Firmenakquisitionen und Währungskurse bereinigte Gruppenwachstum lag bei 13,7 Prozent, sagte Firmenchef August Oetker am Dienstag in Bielefeld. Zum Gewinn äussert sich Oetker traditionell nicht genau. Die Firma sei mit dem Ertrag aber zufrieden: «Es war ein gutes Jahr.» Wachstumsimpulse kämen jedoch vor allem aus dem Ausland.


Keine Wiederholung
Im laufenden Jahr sei ein solcher Schub nicht zu wiederholen, erläuterte der persönlich haftende Gesellschafter Ernst Schröder. «Wir erwarten für das Gesamtjahr vier Prozent Konzernwachstum.» Das entspreche der Umsatzentwicklung seit Jahresbeginn.


Bier mit Chancen
Im Geschäftssegment Bier trieb die Übernahme von Brau und Brunnen den Umsatz um rund 60 Prozent auf knapp 1,3 Milliarden Euro hoch, sagte Oetker. Auch wenn Brau und Brunnen noch einen deutlichen Verlust eingefahren habe und der Biermarkt durch Zwangspfa nd und Billigtrend gebeutelt sei, biete diese Branche gute Zukunftschancen.


Gute Profitabilität
Der Chef der Oetker-Biersparte RB Brauholding, Ulrich Kallmeyer, kritisierte Strategiefehler vieler Brauer wie etwa Überkapazitäten: Die Profitabilität in dem Segment sei eigentlich sehr hoch: «Ein grosser Teil davon wird aber verdaddelt. Das wollen wir richtig machen.» Oetker baue durch Zusammenlegung von Braustätten 8 Millionen Hektoliter und damit fast ein Drittel seiner Kapazität ab. Als Marktführer (Radeberger, DAB, Binding und andere) wolle Oetker mit späteren Zukäufen weitere Regionen und Spezialitäten erschliessen.


Nahrungsmittel überdurchschnittlich
Die Sparte Nahrungsmittel wuchs um 18,4 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro, sagte Oetker. Bereinigt um Kursschwankungen und Übernahmen wie den Joghurt-Hersteller Onken waren es 5,6 Prozent Wachstum bei den Erlösen, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.


Reederei ist Umsatztreiber
Bei weitem grösster Umsatztreiber war jedoch das Reedereigeschäft, berichtete Schröder: Es wuchs um mehr als 30 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro. «Wir haben von der Explosion der Chartermärkte voll profitiert.» Im Linienverkehr zog Hamburg Süd Nutzen vom gefragten Asien-Südmerika-Verkehr. Oetker ergänzte, dass die Gruppe beim China-Boom auch im Food-Segment Profitmöglichkeiten sehe: «Eine Bedrohung ist China für uns nicht. Wir prüfen, ob es eine Chance ist.» Konkurrenz in der Lebensmittelsparte erwarte er von dort nicht. (awp/mc/as)

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