Offshoring kein Thema bei Schweizer CIOs

Zum zweiten Mal befragten die beiden Beratungsunternehmen Accenture und Avanade die CIOs (Chief Information Officer) der 150 grössten Schweizer Firmen. 67 der angefragten CIOs nahmen an der Studie über Telefoninterviews oder Fragebogen teil. Aus der sorgfältig gemachten Studie ergibt sich ein gutes Bild der Fragen und Herausforderungen im IT-Umfeld, vor denen die hiesigen sehr grossen und grossen Firmen heute stehen.
 
Security Top-Thema, Off- und Nearshoring kein Thema
Welchen Themen messen die Schweizer CIOs von Grossfirmen heute die grössten Priorität zu? Wenig überraschend steht «Security» an oberster Stelle, gefolgt von IT-Effizienz und Kostenmanagement. Das Thema «Kosten in den Griff bekommen» wurde dieses Jahr weniger stark gewichtet als vor 12 Monaten – der Eindruck, die IT-Konjunktur ziehe an, trügt nicht.
 
Verblüffend allerdings die Erkenntnis, dass Near- und Offshoring schlicht kein Thema zu sein scheint. Ob die an der Umfrage nicht teilnehmenden CIOs alle schon nach Indien ausgelagert worden sind? Spass beiseite: IT-Outsourcing findet sich zwar zuoberst auf der Prioritätenliste der CIOs, doch finden immerhin 42 Prozent der Befragten das Thema wichtig. Die Offshoring-Thematik ist bei den Grossbanken sicherlich ein Thema, andere grosse Firmen werden Offshore-Entwicklungen heute noch eher über Dienstleister wie IBM, Accenture und viele andere einkaufen.
 
Kosteneinsparungen nicht mehr Treiber Nr. 1
«IT darf kein Selbstzweck sein.» Diese Erkenntnis ist zwar eine Binsenwahrheit – und trotzdem gerade in der täglichen Praxis schwierig umzusetzen. Auf die Frage nach den wichtigsten Treibern für neue IT-Projekte befanden alle Informatik-Leiter die «Unterstützung des Geschäfts ihrer Firma» als wichtigen Antriebsfaktor. Auf Platz zwei folgt die Unterstützung der Mitarbeitenden und erst auf Platz 3 kommen die obligaten «Kosteneinsparungen» als Hauptmotiviation für den Start neuer IT-Projekte. Vor einem Jahr stand der Zwang zur Ausgabenreduktion noch zuoberst.
 
Interessant die relativ starke Gewichtung von «Releasewechseln» als Treiber für IT-Investitionen. Die Autoren der Studie kommentieren: «…, dass sich über die vergangenen Monate ein Anwendungsstau entwickelt hat, der dringend abgebaut werden muss.»
 
(Zu) viele CIOs befürchten Sparmassnahmen
In den vergangen Jahren haben die CIOs von Schweizer Grossfirmen offensichtlich gelernt, der Zukunft – zumindest was ihre Budgets betrifft – skeptisch entgegen zu sehen. Letztes Jahr glaubten beispielsweise nur 13 % der CIOs, ihr Budget 2005 würde steigen. In Wirklichkeit stiegen dann aber die zu Verfügung stehenden Mittel von über einem Viertel der CIOs. Auch dieses Jahr überwiegt die Vorsicht: 37 Prozent der CIOs glauben, ihre IT-Budget würde stagnieren, 31,3 % denken oder wissen, dass es fallen wird und immerhin 27 % sehen ihr Budget steigen.
 
Server her!
Einen Nachholbedarf gibt es bei Schweizer Grossfirmen nicht nur bei neueren Versionen für Software, sondern auch bei der Hardware. Fast zwei Drittel der Schweizer EDV-Leiter wollen in Server investieren, 60 % werden Geld für Security, 44 % für Business Intelligence, 38 % für Portale und sensationelle 31 % für ERP-Software ausgeben. (inside-IT/mc)

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