Oridion: Umsatz- und Gewinnrückgang im Quartal

Mit Blick nach vorne bleibt das Management vorsichtig und rechnet erst ab 2010 wieder mit Wachstum. Im ersten Quartal 2009 wurde ein Umsatz von 9,44 (VJ 11,26) Mio USD erwirtschaft. Der Bruttogewinn erreichte 5,10 (6,23) Mio USD und die Bruttogewinn-Marge 54,0 (55,4)%. Das operative Ergebnis sank auf 0,15 (1,14) Mio USD, bei einer operativen Marge von 1,6 (10,2)%. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 0,34 (1,31) Mio USD.


Gewinnerwartungen verfehlt
Mit den Zahlen hat Oridion die Erwartungen der ZKB beim Umsatz in etwa getroffen, bei EBIT und Reingewinn aber verfehlt. Deren Analysten prognostizierten einen Umsatz von 9,5 Mio, einen EBIT von 0,7 Mio sowie einen Reingewinn von 1,0 Mio USD. Den Umsatz- und Gewinnrückgang führt das Unternehmen hauptsächlich auf das Ausbleiben von Hardware-Verkäufen an den Hauptkunde Physio-Control zurück, welcher immer noch Probleme mit der FDA bezüglich der Zulassung seiner Defibrillatoren bekundet habe. Zudem sei die Vergleichsbasis sehr hoch, da im Vorjahresquartal die partielle Wiederaufnahme von Lieferungen an Physio-Control zu erhöhten Verkaufsvolumen geführt habe.


Physio-Control erhält FDA-Autorisierung 
Man sei aber kürzlich darüber informiert worden, dass Physio-Control nun die FDA-Autorisierung zur Lieferung seiner Defibrillatoren erhalten habe. Daher sei «in den kommenden Monaten» mit einer Rückkehr zu normalen Verkäufen zum Grosskunden zu rechnen. Die Lieferungen an Physio-Control ausgeklammert, wäre der Umsatz im ersten Quartal um 1% gestiegen, so das Unternehmen weiter. Dieser – verglichen mit dem Wachstum der letzten Jahre – relativ schwache Anstieg reflektiere die Auswirkungen der globalen Rezession, welche die Ausgaben in der Gesundheitsindustrie und die Anzahl Patienten-Zulassungen in den Spitälern reduziert habe, heisst es weiter.


Operative Kosten gesenkt
Der Anteil des Verbrauchsgüter-Geschäfts am Gesamtumsatz habe sich weiter erhöht. So hätten die Verbrauchsgüter im ersten Quartal 47% des Gesamtumsatzes ausgemacht, nach 39% im Vorjahr. Diese Steigerung sei aber grösser als für das gesamte Jahr zu erwarten sei, da das Ausbleiben der Hardware-Verkäufe zu Physio-Control das Verhältnis im erste Quartal verzerre. Die operativen Kosten sanken um 3% auf 4,95 (5,10) Mio USD. Gründe hierfür seien eine striktere Budget-Kontrolle sowie der gegenüber dem Israelischen Shekel stärkere US-Dollar. Der höhere finanzielle Ertrag von 0,19 (0,01) Mio USD sei auf Zinsen und Dividenden von Markt-Sicherheiten und auf Währungsumrechungs-Differenzen zurückzuführen, so die Meldung weiter.


Verhaltener Ausblick
Zum laufenden Geschäftsjahr äussert sich das Unternehmen weiterhin verhalten. Der kurzfristige Ausblick bleibe für Oridion wie für die meisten Unternehmen des Gesundheitssektors getrübt, wird VR-Präsident und CEO Alan Adler in der Meldung zitiert. Die sinkenden Investitionen der Krankenhäuser hätten zu einer Abschwächung der Nachfrage von Produkten der OEM-Partner geführt – und würden wohl auch kurzfristig den Verkauf von Patientenüberwachungsgeräten beeinflussen.


Aufgestaute Nachfrage
Zu einem grossen Teil dürfte diese Abschwächung aber auch ein aufgestaute Nachfrage bedeuten, da die Wachstumstreiber für den Kapnographie-Markt stärker würden, so Oridion. Zuversichtlich stimme auch, dass der Grosskunde seine Probleme nun gelöst habe. Daher sei im zweiten Halbjahr mit einer vollständigen Aufnahme der Verkäufe zu Physio-Control und damit mit einem «wesentlichen Einfluss» auf den Umsatz in dieser Periode zu rechnen.


Rückkehr zu Wachstum ab 2010
Insgesamt sei für 2009 aber mit einem gegenüber dem Vorjahr mehr oder weniger unveränderten Umsatz und Reingewinn zu rechnen, so Adler weiter. Oridions Geschäft bleibe aber gesund und der mittel- bis langfristige Ausblick positiv. Aufgrund der positiven Dynamik sei ab 2010 wieder mit Wachstum zu rechnen.


Aktie im Suinkflug
Analysten zeigten sich in ihren Kommentare enttäuscht, und am Markt reagierten die Anleger mit Verkäufen. Die vorgelegten Zählen lägen beim Umsatz leicht, bei EBIT und Reingewinn aber deutlich unter ihren Schätzungen, schreiben etwa die Analysten der Bank Vontobel. «Insgesamt betrachten wir den Markt für Patientenüberwachungsgeräte 2009 mit Vorbehalten», heisst es. Für das Gesamtjahr 2009 wird mit einem Umsatzrückgang von 4,4% gerechnet. Zur Mittagszeit verlieren die Oridion-Titel in einem leicht positiven Gesamtmarkt 6,1% auf 6,00 CHF. (awp/mc/ps/05)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert