Pharmagruppe Galenica steigert Gewinn um über 16 Prozent

Vor Zinsen und Steuern resultierte ein operativer Gewinn (EBIT) von 96,9 Mio CHF. Das ist ein Plus von 6,2% gegenüber dem Vorjahr, wie es an der Bilanzmedienkoferenz am Dienstag in Bern hiess. Der Umsatz stieg um 8,2% auf 2,92 Mrd CHF. «Diese hervorragende Leistung erzielte die Gruppe parallel zu einer markanten Zunahme ihrer Ausgaben für Forschung und Entwicklung», sagte Etienne Jornod, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats.

Alternative zur Dividendenausschüttung
Wie Finanzchef Fritz Hirsbrunner sagte, nahm der konsolidierte Gewinn in den vergangenen neun Jahren jeweils durchschnittlich um 16% zu. Anstelle der Ausschüttung einer ordentlichen Dividende schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine steuerfreie Kapitalrückzahlung von 3.90 CHF je Namenaktie vor. Das entspricht einer Nettorendite von 2%.

Der Gewinn dürfte auch 2005 deutlich zulegen
Der Gewinn dürfte auch 2005 deutlich zulegen, wie Jornod sagte. Er begründete dies mit der strategischen Neuorientierung. Galenica steht demnach auf zwei Pfeilern: dem Pharmageschäft – insbesondere Eisenpräparate und rezeptfreie Medikamente (OTC) – und der Pharma- Logistik in der Schweiz. Das europäische Prewholesale-Geschäft (logistische Dienstleistungen im Auftrag der Pharmaindustrie) wird im Zuge der Neupositionierung der strategischen Partnerin Alliance UniChem übertragen. Das führt bei Galenica zu einem Umsatzrückgang.

Prewholesale-Geschäft künftig in Eigenregie
Im Jahr 2004 brachte das Prewholesale-Geschäft (Alloga) einen Umsatz von 1,25 Mrd CHF (+19,8%). Das Distributionsunternehmen Galexis steigerte die Verkäufe trotz des schwierigen Schweizer Pharmamarkts um 1,9% auf 1,62 Mrd CHF. Das Prewholesale-Geschäft in der Schweiz führt Galenica künftig in Eigenregie. Sie übernimmt die Kontrolle von Alloga Schweiz und GaleniCare Holding – bisher Joint-Ventures der beiden Gruppen.

Vollständige Kontrolle über Apothekenkette
Damit erhält die Galenica Gruppe die vollständige Kontrolle über die Apothekenkette von GaleniCare. Diese umfasst 100 Apotheken in der Schweiz; an 85 davon hält Galenica eine Mehrheitsbeteiligung. Zudem wurden vergangenes Jahr drei neue Coop-Vitality-Apotheken eröffnet. Damit umfasst das Coop-Vitality-Netz, ein Joint-Venture von Coop Schweiz und Galenica, nun elf Apotheken. Über 90 weitere, selbstständige Apotheken arbeiten mit Galenica zusammen.

Potenzial im Retail-Geschäft
Im Retail-Geschäft, das einen Umsatz von 291 Mio CHF brachte (+7,9%), sieht Galenica noch viel Potenzial. So sollen im laufenden Jahr rund 15 Apotheken gekauft oder neu eröffnet werden, wie der verantwortliche Direktor Philippe Milliet sagte. Investiert wird auch in neue Produkte. «Wir werden weiterhin ausserordentlich hohe Ausgaben für die Forschung und Entwicklung tätigen», sagte Jornod. «Kurzfristiges Gewinndenken ist bei Galenica fehl am Platz.»

Galenica bereitet sich auf die Zukunft vor
2004 investierte die Gruppe 47,1 (Vorjahr: 46,0) Mio CHF. Im laufenden Jahr soll das Niveau gehalten werden. Nur so könne sich Galenica entwickeln und Werte schaffen. Galenica, einst ein Grossist, der nur in der Schweiz tätig war, mache auch im laufenden Jahr «das, was wir schon seit zehn Jahren machen: uns auf die Zukunft vorbereiten», sagte Jornod. (awp/mc/ab)