Rätia Energie erhöht Dividende um 27 Prozent – Reingewinn 2009 stabil

Der Reingewinn im Geschäftsjahr 2009 soll sich auf dem starken Vorjahresniveau bewegen.


Deutlich mehr Strom abgesetzt
2008 verkaufte Rätia Energie rund 12,6 Terawattstunden (TWh) Elektrizität. Damit nahm die Menge des physisch abgesetzten Stroms um 22% ab. 8,3 TWh entfielen auf den Handel, ein Minus von 32%. Die Gründe liegen dem Unternehmen zufolge vor allem in den veränderten Marktbedingungen, die sich zudem auch auf das Verhältnis zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Kontrakten auswirkten. Zudem seien einige Verträge ausgelaufen, hiess es weiter.


Wachstum dank italienischer Vertriebsgesellschaft
Versorgung und Vertrieb legten um 9% auf 3,9 TWh zu. Das Wachstum sei vor allem auf die Vertriebsgesellschaft Dynameeting in Italien zurückzuführen, erklärte das Unternehmen. Die italienische Tochter sei für rund 80% des Verkaufsgeschäfts an Endkunden verantwortlich. In der Schweiz stagnierte der Stromabsatz, und in Deutschland konnten erste Kunden im Segment der mittelgrossen Kunden gewonnen werden. Deutlich zugenommen gegenüber dem physischen Stromabsatz habe dagegen der Umfang des finanziellen Handelsgeschäftes, mit einem Kontraktvolumen von gut 18 TWh. Im Vergleich zum Vorjahr resultiere ein Plus von 150%. Entsprechend sei die Akkreditierung an weiteren Energiebörsen geplant, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist.


EBIT auf 185 Mio. Franken verbessert
Bereits Mitte März hatte Rätia Energie vorläufige Geschäftszahlen veröffentlicht. Gemäss den definitiven Resultaten stieg der Umsatz auf 1’971 (VJ 1’863) Mio CHF, der EBIT auf 185 (73) Mio CHF und der Reingewinn auf 94 (75) Mio CHF.


Euro belastet Finanzergebnis
Der Erfolg aus dem finanziellen Handel legte den Angaben zufolge von 4,5 auf 39,5 Mio CHF zu. Auch das Gas-Kombikraftwerk in Teverola in Süditalien und die guten Wasserverhältnisse bei der Produktion in der Schweiz hätten sich positiv ausgewirkt. Das Finanzergebnis wurde dagegen durch den deutlich schwächeren Euro belastet, die Fremdkapitalverzinsung stieg wegen zusätzlicher Kapitalaufnahme.


Weitere Wasserkraftprojekte in der Schweiz
Beim Ausbau der Produktionskapazitäten sieht sich Rätia Energie auf Kurs: Nach dem Baubeginn für ein 10-MW-Kraftwerk im Prättigau Ende 2007 sollen weitere Wasserkraftprojekte in der Schweiz vorangetrieben werden. Mit einem baldigen Realisierungsentscheid könne auch beim Kohlekraftwerk im deutschen Brunsbüttel gerechnet werden, an dem das Unternehmen eine Leistung von 200 bis 400 MW anstrebe. Vorhaben im Bereich Windenergie stehen in Italien und in Deutschland auf der Agenda.


Eduard Rickli soll 2010 VR-Präsidium übernehmen
Im Verwaltungsrat kommt es demnächst zu einem Wechsel. Präsident Luzi Bärtsch stellt sein Amt zum Ende des Geschäftsjahres 2009 zur Verfügung. Der Generalversammlung vom 12. Mai 2009 wird Eduard Rikli zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Er soll laut Mitteilung ab Januar 2010 das Präsidium von Rätia Energie übernehmen.


Gutes Ergebnis zu erwarten
Mit Blick auf 2009 erklärte das Unternehmen, gut ins Jahr gestartet zu sein. Trotz der schwierig und vor allem unberechenbar bleibenden Rahmenbedingungen könne dank der guten Positionierung auch im laufenden Geschäftsjahr ein gutes Ergebnis erwartet werden. Das operative Ergebnis dürfte laut Rätia Energie etwas tiefer als jenes im Jahr 2008 ausfallen, während der Gruppengewinn die Grössenordnung des Berichtsjahres erreichen könnte. (awp/mc/pg/05)

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