Rieter grenzt Reinverlust ein

Trotz eines Reinverlustes strebt Rieter nun auch für das Gesamtjahr ein positives Konzernergebnis an, womit die Aussichten für das laufende Jahr heller dargestellt werden als bisher. Die Restrukturierungs- und Kostensenkungsmassnahmen zeigen Wirkung. Der Umsatz nahm um 34% auf 1’201,3 Mio CHF zu (Lokalwährungen +35%) und die Unternehmensleistung um 43% auf 1’197,2 Mio CHF. Der Bestellungseingang erhöhte sich um 92% auf 1’615,3 Mio CHF (LW +94%).


EBIT wieder im schwarzen Bereich
Auf operativer Stufe ergab sich ein Gewinn von 14,6 Mio CHF, nachdem der EBIT im Vorjahr mit -136,5 Mio CHF noch deutlich negativ war. Der Reinverlust wurde auf 15,3 Mio CHF reduziert, nach einem Fehlbetrag von 145,5 Mio CHF im Vorjahreszeitraum. Die Märkte hätten sich im ersten Semester noch einmal deutlich belebt, womit der Trend des zweiten Semesters 2009 fortgesetzt worden sei. Insbesondere im Textilbereich hätten sich die Märkte erholt und Rieter sei insgesamt in allen Regionen gewachsen.


Restrukturierungsprogramme greifen
Die laufenden Restrukturierungsprogramme, welche Grösstenteils Ende 2010 abgeschlossen sein sollen, haben einen wesentlichen Beitrag zur Resultatverbesserung geleistet. Gleichzeitig seien wichtige Projekte zum weiteren Ausbau der Kapazitäten beider Divisionen in Asien und zur Entwicklung von marktspezifischen Produkten mit lokaler Fertigung vorangetrieben worden.


Textil-Division sehr stark
Die praktische Verdoppelung des Auftragseingang ist hauptsächlich auf die Division Textile zurückzuführen, wo sich die Bestellungen vervierfacht haben. Das Umsatzwachstum ist zu gleichen Teilen durch die Textil- und die Automotive-Division zustande gekommen. Die Division Textile Systems erreichte mit 2,0 Mio CHF dank der Restrukturierungen ein knapp positives Betriebsergebnis sowie ein Umsatzplus von 32% im Lokalwährungen auf 324,6 Mio CHF.


Automotive-Umsatz schnellt um ein Drittel nach oben
Der Umsatz der grösseren Division Automotive zog um gut einen Drittel auf 876,7 Mio CHF an, bei einem positiven EBIT von 18,5 Mio CHF. Die grössten Zuwachsraten in der weltweiten Automobilproduktion hat Nordamerika verzeichnet. Zum Ausblick auf das Gesamtjahr 2010 äussert sich Rieter zuversichtlicher als bisher. Insgesamt sei für das zweite Semester von einer besseren Kapazitätsauslastung auszugehen. Für beide Divisionen stellt Rieter auch im zweiten Halbjahr ein positives Betriebsergebnis in Aussicht und auf Konzernebene eine weitere Verbesserung der operativen Marge.


Reingewinn neu schon 2010 angestrebt
Den angekündigten Turnaround werde man schaffen. Es sei damit zu rechnen, dass das positive Betriebsergebnis des ersten Halbjahres im Gesamtjahr 2010 bestätigt werde. Zudem werde bereits für das laufende Jahr ein positives Konzernergebnis angestrebt, was bisher erst für 2011 in Aussicht gestellt wurde. Der Breakeven-Level auf EBIT-Stufe, welcher mit den bisher umgesetzten Massnahmen auf ein Niveau von rund 2,3 Mrd CHF Umsatz im Jahr gesenkt wurde, soll auf 2 Mrd CHF weiter reduziert werden.


Aktie unter Druck
Rieter geht im zweiten Semester von einem anhaltenden Umsatzwachstum aus. «Wir erwarten für das Gesamtjahr 2010 gegenüber dem Vorjahr ein substantielles Umsatzwachstum», sagte VR-Präsident und CEO Erwin Stoller an einer Telefonkonferenz. Die Division Textile Systems dürfte die Umsätze aufgrund der guten Auftragslage im zweiten Semester gegenüber dem ersten nochmals stark steigern. Bei der Division Automotive sei im zweiten Halbjahr dagegen mit einem rückläufigen Umsatz zu rechnen. Die Aktie reagiert nach dem starken Anstieg der vergangenen neun Wochen mit einem Minus von 2,1%. (awp/mc/ps/04)

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