RIM: BlackBerry-Thron wackelt

«Wir haben seit der Einigung im Patentstreit eine Erholung bei den Userzuwächsen und einen Geschäftsimpuls gesehen», sagt RIM-Finanzchef Dennis Kavelmann, betont aber gleichzeitig, dass es wichtig sei, beim Ausblick vorsichtig zu bleiben und die Auswirkungen der Beilegung des Patentstreits zu beobachten. Für Sorgenfalten dürfte derweil vor allem die aufkommende Konkurrenz sorgen.


Zunehmender Wettbewerbsdruck
Wie in den USA hat RIM auch in Europa mit zunehmendem Wettbewerbsdruck zu kämpfen. «Der schwache Ausblick ist vor allem auf den Markteintritt von Unternehmen wie Microsoft oder Nokia zurückzuführen», meint etwa Gartner-Analyst Martin Gutberlet im Gespräch mit pressetext. Während in den USA der erst Anfang März 2006 beigelegte Rechtsstreit mit dem Patentverwalter NTP für Unsicherheit gesorgt hat, habe die Auseinandersetzung für den europäischen Markt aber kaum negative Auswirkungen gehabt.


Vielmehr wachse der mobile E-Mail-Markt, der in den vergangenen Jahren vor allem mit BlackBerrys verbunden wurde, zu einer der Hauptapplikationen für die lukrativen Geschäftskunden heran. «Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Konkurrenz diesen hochattraktiven Markt für sich entdeckt», so Gutberlet. In Zukunft könnte eine ganze Reihe von Smartphones mit eingebauter Push-E-Mail-Funktion mit den BlackBerrys um den Markt rittern und RIM weiter unter Druck setzen.


Umsatzplus von 39 %
Im abgelaufenen Schlussquartal hat RIM sein Nettoergebnis mit 18,4 Mio. Dollar ins Plus gedreht. Der Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahresquartal um 39 Prozent auf 561,2 Mio. Dollar. Im Laufe des vierten Quartals konnten 625.000 neue BlackBerry-Kunden gewonnen werden. Mittlerweile kommt RIM insgesamt auf fünf Mio. User. Während die Kanadier damit die Erwartungen trafen, zeigten sich die Analysten vom Ausblick enttäuscht. Für das laufende erste Quartal rechnet RIM mit einem Umsatz zwischen 580 und 610 Mio. Dollar. Der Gewinn soll sich auf 0,6 bis 0,65 Dollar pro Aktie belaufen. Vor allem mit den erwarteten Neukunden überraschte RIM negativ. Im traditionell starken Auftaktquartal erwartet das Unternehmen lediglich 675.000 neue User. (Ende)


 

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